Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 18 Juli

so the wind won’t blow it all away

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | 2 Comments

„I had become so quiet and so small in the grass by the pond that I was barely noticeable, hardly there … I sat there watching their living room shining out of the dark beside the pond. It looked like a fairy-tale functioning happily in the post-World War II gothic of America before television crippled the imagination and turned people indoors and away from living out their own fantasies with dignity… Anyway, I just kept getting smaller and smaller beside the pond, more and more unnoticed in the darkening summer grass until I disappeared into the 32 years that have passed since then …“

 

Die Mechanismen der Erinnerung. Auf zweierlei Weise dargestellt in den Romanen Ende einer Kindheit von Richard Brautigan, und Vom Ende einer Geschichte von Julian Barnes. Es geht um Einschneidendes, langsam wird es an die Oberfläche transportiert, bei Barnes, in Schüben, Brüchen, Abrissen. Der Ton von Brautigan ist poetischer, leichter, die Melancholie ist abgründig bei beiden. Brautigans Buch ist weniger raffiniert, doch gleichermassen profund. Ich bevorzuge ganz leicht den schwebenden Ton von Brautigan. Der showdown bei Barnes ist allerdings erschütternd. Richard Brautigan war alkoholkrank. Nahm sich zwei Jahre nach diesem letzten vollendeten Werk das Leben. Das Buch heisst im Original So The Wind Won’t Blow It All Away. (me)

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2 Comments

  1. Martina Weber:

    Was für ein poetisches Zitat.

    Vor ein paar Monaten habe ich ein Interview mit Brautigan gelesen, ich meine es war in der Zeitschrift „Paris Review“. Eine Zeitschrift in Buchform, die ausschließlich aus langen Interviews mit bekannten Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten besteht. Brautigan hat sehr früh die Frau gefunden, mit der er sein Leben verbrachte und eine Familie gründete, sie heißt Tess Gallagher, eine Lyrikerin. In dem Interview wurde deutlich, dass Brautigans Leben vor allem durch seine Familie bestimmt war, viel Verantwortung, viele miese Jobs, existenzbedrohliche Armut und wenig Zeit zum Schreiben. Trotzdem: Er wirkte glücklich.

  2. Michael Engelbrecht:

    „Happiness is a warm gun“

    Nein, der Suizid war kein Glück, er war die Konsequenz der gnadenlosen Abwärtsspirale der Alkoholerktankung mit begleitender Depression, Wahnideen etc.


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