Kalt war’s und verschneit, ja. Und dann im Haus der Kunst, einem geschichtsträchtigen Ort. Siehe die Architektur aussen. Und wenn man reinkommt, weiss man noch mehr Bescheid. Es war schon ein Erlebnis, hier die Spuren der 60er Jahre zu sehen und all das, was es nach sich zog. Ende der 60er war ja nichts wirklich klar, musste sich noch vieles auskristalliseren. Das wurde gut dokumentiert. In der Ausstellung und in den Gesprächen, die stattfanden.
Das Ganze war ja eine Initiative des damals gerade neu angetretenen Direktors Okwui Enwezor. Und Jason Moran fungierte als Einflüsterer von Enwezor.
Und in der Tat, es war schon was, in der Dokumentationslandschaft mit offenen Ohren und Augen zu spazieren und zu weilen. So manches hat sich dabei ins Gedächtnis gebrannt. Bilder, Klänge, Gesichter, Räume.
Es gab eine Konzertreihe natürlich. Tomasz Stanko hat mich mit dem Album Wisława auf die Spur von Wisława Symborska gebracht. Symborska gehört seitdem zu meiner regelmäβigen Wiederhollektüre Er spielte im Haus der Kunst mit seinem New Yorker Quartett. Ich hatte eins von vielen Treffen mit Stanko. Und ein Treffen mit David Virelles.
Don Cherry legte vor dem Monumentalgebäude in rieselndem Schnee seinen Finger auf den Mund.
Und im Park neben dem Gebäude wurde bei Eiseskälte gesurft.
©FoBo_HenningBolte