Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Juni 2015

2015 25 Juni

more than …

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more than words, more than pictures … Marina Abramovic
 
 
 

 
 
 
„Good art is never made in studio, Good art I make in life.“ HIER lesen …
 

2015 25 Juni

Eilean a’Cheo

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Ich habe mir gerade eine grosse altmodische Landkarte von „Great Britain“ gekauft. Die kommenden Zeiten in englischen Wildnissen wollen gut vorbereitet sein. Sonst wird man noch, durch ein falsches Wort, den Zorn eines Hexers erregen und, wie einst Sweeney, einer Sage aus dem 14. Jahrhundert zufolge, in ein „Geschöpf der Luft“ verwandelt, dazu verdammt, durch entlegenste Landstriche Schottlands zu streunen. Ödland, dunkle Wälder, eine beinah verlorene Seele, ohne einen Toyota Yaris Cool Plus am Wegesrand, der jederzeit die Rückkehr in die Städte ermöglicht. Doch Sweeney machte das Beste aus seiner Lage, und schärfte seine Wahrnehmung für die Natur ringsum, baute Schlafhöhlen, ernährte sich von Beeren und Fischen. Robert Macfarlane erkundet in seiner KARTE DER WILDNIS, was aus den alten Orten der Sage geworden ist. Glen Bolcain muss den unfreiwilligen Pilgerer besonders beeindruckt haben, und ruft bei Mr. Macfarlane Erinnerungen wach an das seltsamste Tal, das er je gesehen hat. Es liegt an der offenen Seite der Isle of Skye, vor der Westküste Schottlands, in den inneren Hebriden, und ist ein Bergkessel. Dort zieht es den Reiseschriftsteller dann auch hin, Unorte wie „Lost Valley“ klingen verlockend und unheimlich. Aber was passiert, wenn sich ein paar Manafonisten auf den Weg dorthin machen, und, da dieses gerade ins Deutsche übersetzte Buch in Britannien bereits zum modernen Klassiker mutierte, vor unseren Augen eine Busladung mit Schulkindern ausgeladen wird, und ein neu aufgemachtes Tourismusbüro „geleitete Routen“ anbietet? Wir würden einen anderen, ungesichterten Einstieg in den Talkessel finden, und „The Magical World of The Strands“ würde der Soundtrack sein, vor der grossen Wanderung. Ein fernes Echo alter Zeiten, ein erster unerwartet gehobener Schatz.

 
 
 

 

So gut wie unbekanntes Terrain erwartet mich nächste Woche. Bukarest. Welcher Manafonista weiss was? Kennt was? Ausser George Zamfir. An dem kamen wir alle nicht vorbei. Auch nicht am grossen Sergiu Celibidache.
 
Suchend sties ich schnell auf eine erstaunliche Stimme:
 
 
Maria Raducanu
 
 
 

 
 
 
Eine erstaunliche, wirklich eindrucksvolle Stimme. Urkraft mit ganzer Seele. Eine Stimme, die jede Umgebung erfüllt, packt und mit allem unter die Haut geht.

 
VIDEO Cristina
 
Mit Krister Jonsson, dem schwedischen Jazzgitarristen, und dem Berliner Perkussionisten Michael Griener, der Spezialist für Vokalistinnen. Und es gibt Aufnahmen mit Chris Dahlgren und Jan Roder – noch einiges zu hören und zu entdecken. Raducanu ist ziemlich produktiv.
 

Und siehe da, ja, ein Tzadik-Album mit Marc Ribot. Ribot findet sie und sie zu ihm.  
 
AUDIO Ziori (Dawning Dawn)
 

AUDIO Luna

 
Mehr Bandbreite. Hier mit Maxim Belciug

 
VIDEO Pe langa plopii fara sot
 
 

Fortsetzung folgt

2015 25 Juni

Weekly listening snapshot

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Music listening during the past week. The following are the week’s repeated plays and fascinations rather than the constant background of stuff that always gets played (stuff like Harold Budd’s Bordeaux and Jan Garbarek’s Officium).

Crass – The Feeding of the 5000 (album, 2012 reissue). Notes – this is performance poetry/jazz/standup comedy and it sounds just as good as it did when I was 12. A towering work of pure art.

The Police – Wrapped Around Your Finger (track). Notes – The Police never made a cohesive album and all serious music fans hate their guts. I think each of their albums has two or three genius tracks on it. This is one of them.

David Sylvian – Gone to Earth (disc 2). Notes also been listening to Secrets of the Beehive in full, as well as Darkest Dreaming from Dead Bees on a Cake. Disc 2 of Gone to Earth is pure psychoacoustics, unemburdened by words, save for Joseph Beuys‘ mysterious meditation on „the age of overcome“.

Benjamin Britten – Cello Suites (suites). Notes – a bit depressing.

The Streets – Original Pirate Material (album). Notes – one of few records that unfolds like a novel. The central character isn’t a Holden Caulfield, a Meursualt or a Raskolnikov. No-one notices the darkness around, but it bleeds into every beat, every syllable.

The Future Sound of London – Max (track). No notes.

Mark Hollis – The Colour of Spring (track). Notes – great song for practising your singing.

David Bowie – Low (album). Notes – all serious music fans love Low. I also love Tonight and Never Let Me Down, so I guess I’m an unserious music fan. Low is great for many reasons – but the main reason it’s great is that it’s got Art Decade on it.

I also listened to Clouds Across The Moon by the Rah Band a few times because the singer’s accent is really great, fixed in time and (Thames estuary) space.

Bitte nichts recherchieren, einfach nur spontan antworten.
 
 
1. Fällt Ihnen spontan ein Name eines Filmkritikers / einer Filmkritikerin ein?
 
a) Ja, eine/r.
b) Ja, klar, mehrere.
c) Nein.
 
 
2. Gibt es für Sie so etwas wie einen – publizierenden – Filmkritiker / eine Filmkritikerin Ihres Vertrauens?
 
a) Ja.
b) Nein.
 
 
3. Lesen Sie Filmkritiken? (Gemeint sind ernsthafte Auseinandersetzungen)
 
a) Ja.
b) Nein, nie.
 
 
4. Auf welche Weise entscheiden Sie, welche Filme Sie sehen (egal ob DVD, Blueray oder Kino)? (Mehrere Nennungen möglich)
 
a) Filmkritiken
b) Amazon-Kundenbewertungen
c) Wikipedia-Infos
d) Empfehlung von Freunden/Bekannten
e) Spontan in der Videothek aufgrund der Informationen auf dem Cover
f) Aufgrund des Coverbildes / Filmplakates
g) Aufgrund des Trailers
h) Aufgrund der Schauspieler/innen
i) Aufgrund des Regisseurs / der Regisseurin
j) Aufgrund der Filmmusik
k) Aufgrund des Genre/einer Art Einordnung (z.B. Koreanischer Film, Thriller, Arthouse, Empfehlung der SZ-Redaktion)
l) Aufgrund der Thematik
m) Aufgrund der Wünsche eines Freundes / einer Freundin, mit dem /der Sie den Film sehen wollen.
n) Sonstiges, nämlich …
 
 
5. Angenommen, Sie beschließen, am Abend allein einen Film zu sehen. Ihnen fällt aber gerade nichts ein, was Sie sehen wollen. Wie würden Sie innerhalb möglichst kurzer Zeit entscheiden, welchen Film Sie auswählen?
 
 
6. Offene Frage: Was soll eine gelungene Filmkritik leisten?
 

 
 

 
 

Es geht hier ja um den alten Heraklit-Spruch vom πάντα ῥεῖ, Panta Rhei.

Aber davon erstmal abgesehen. Es wäre schlimm um uns bestellt, wenn wir Gleiches immer gleich hören würden. Wir wären dann ja äusserst primitive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmaschinen. Auch ein einmal gespieltes Stück identisch wiederholen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Auf der anderen Seite brauchen wir ja so etwas wie erkennbare Musterhaftigkeit, die uns zur Feststellung von “Gleichem” führt. Auch dann wenn es sich in vielem von einer anderen Instanz dieses Gleichen unterscheidet. Die mündliche Sprache ist ein Paradebeispiel dafür.

Klar ist jede Fassung anders. Auch dann, wenn sie alle direkt aufeinanderfolgend gespielt werden. Genau davon macht das Album “Dances And Canons” von Kate Moore in der Ausführung von Saskia Lankhoorn Gebrauch. Aber eben nicht hintereinander, sondern simultan geschichtet.

Hinzu kommen dann noch die Verschiebungen beim Zuhörer bei der Aufeinanderfolge von Sorrow-Ausführungen – sowieso schon ein Stück, das sich in den Schwanz beisst. Die Klänge laden sich schon deswegen immer wieder anders auf, weil wir ja sonst das Gefühl kriegen würden, einbetoniert zu sein.

Also einerseits streben wir nach Konstanz und andererseits schweifen wir ab. Es kann wunderbar wogend-fliessend hin- und hergehen oder auch konflikthaft, verknotend laufen.

Und bei Klang, Musik ist das Paradoxon eher noch verschärft: Klänge lassen sich nicht zurückholen, klingen aber (kosmisch) endlos weiter. Sie sind weg und nicht weg.

Der Schlüssel? Der Schlüssel ist das lebendige Ich.

2015 23 Juni

Gazing at Waterloo

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I take you to the Fields of FOLON, just 2 miles down the road from Waterloo. Folon was against any torture, war or cruelty. He just painted the human „must haves“: freedom, happiness, peace. I take you there to show you the beauty in colours, lines and his dreams. It’s clear to me, that you first saw his art on the covers of THE NEW YORKER. Then it occurred that a busdriver pointed to a small church on the road. „You should visit this church, very beautiful.“ You did.

It was Folon, who created the stained glass windows. You recognized his symbols: the birds, the stars, the man, who is carrying the sun. I knew, that he had read some of the famous philosophers. I didn’t care. I want you to take to his fine fields. You should forget the theory of the white aesthetic from minimalism or conceptart. You create your own law of awareness. You will paint your own dreams. I bet, you will be in paradise, gazing at Waterloo sunset, lightspeed up the road.

 
 
 

 

Meine Geschichte mit dieser Schallplatte ist eine ganz andere als Michaels Erfahrung, wie er sie neulich in seiner Sendung erzählt hat. Ich habe das Album erst im vergangenen Sommer gekauft, in einem Plattenladen hier in der Straße. Ich war noch nie in diesem Laden, obwohl er immer etwas Zauberhaftes an sich hatte, aber es ist düster darin und vor allem sitzt da an der Kasse ein Typ, der eine Ausstrahlung von Machtkampf hat, den er unbedingt gewinnen will. Ich ging ohne Ziel in den Laden, und, da ich eine glückliche Onlinekäuferin bin, nahm ich mir vor, nur etwas zu kaufen, von dem ich sehr sicher bin, dass es mir gefällt. Ich war die einzige Kundin. Irgendwann kam ein älterer Mann in schwarzer Lederjacke in den Laden, der so wirkte, als ob Musik das einzig Interessante in seinem Leben sei. Spätestens jetzt wollte ich gehen, aber genau in diesem Augenblick sah ich die Platte und da war sofort ein kleines Glücksgefühl. Das Cover sah okay aus, aber so, als ob es jemand oft und gern in die Hand genommen hätte. Ich fragte nach der Qualität, denn ich weiß, dass es Onlineverkäufer gibt, die jede Schallplatte durchhören und sogar reinigen und die entsprechende Bezeichnungen bei der Zustandsbeschreibung anbringen.

– Weiß ich doch nicht, ich höre doch nicht jede Platte durch.

Ich hätte gehen sollen. Ich fragte, ob ich die Platte zurückbringen könnte, wenn sie qualitativ nicht in Ordnung sei. Er wirkte nicht begeistert und sagte, ich könnte mir dann etwas anderes aussuchen. Das überzeugte mich nicht. Aber was, wenn es die Platte online nicht gab? Ich wollte sie außerdem jetzt hören. Und auf Vinyl. Ein paar Minuten später lief sie auf meinem Plattenspieler. Ich war begeistert und konnte nichts anderes tun als zuhören. Beim letzten Stück auf der A-Seite stockte die Nadel zwei Mal und ich musste nachhelfen. Ich überlegte, ob ich die Platte zurückbringen sollte, aber ich wollte den Laden nicht mehr betreten. Inzwischen befindet sich in den Räumen ein Rauchercafé.

2015 23 Juni

kurz&bündig #8: bimodal

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Sich Verschiedenes anhören und Gleiches heraushören
 
Sich Gleiches anhören und Verschiedenes heraushören
 
Wo liegt der Schlüssel?
 
 
©FoBo_HenningBolte


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