„The world beyond your head“ might be a good headline for nine Manafonistas working on a book that, from the first chapter onwards, has no clearly defined themes, plots or sub-plots. In fact, it is the title of a book by Matthew Crawford who researches the reasons for man’s tendency to be diverted and deceived by wrong heroes, the lifelessness of basic assumptions of Immanuel Kant (that settled down in some areas of the collective unconsciousness), dumb fetishizing, and a big industry of commerce. The British philosopher knows some cures for that, especially skills that bring you in direct contact with the physical world (ice hockey, bike repair, looking for places of wilderness in deserted parts of Scotland a. o.). So he’s definitely a hot candidate for writing the prologue of the book of the manafonistas. Wir sind ja immer, um es mit Peter Rühmkorf zu sagen, daran interessiert, einen zweiten Weg ums Gehirn herum zu finden. „A second way around the brain“ has always been a passionate affair for Arthur Russell whose archives are a source of constant wonder. In his life and times he has been a brilliant composer of hard core avant-garde dancefloor music, weird songs that were always on the verge of been sucked in by echo chambers and that live up to the extreme fragility of Nick Drake’s „Pink Moon“ (though dealing with a completely different approach to music). „Corn“ is out now, and an awesome first or next step into the world of a genius of high wire acts. The ghost in the machine: a great theme from sci-fi to electronic music „with a soul“. Now, two specialists for synthesizers and one violinist try a further step into this big field of breathing vibes and organic machines. The name of the trio is program: „Ghost Harmonic“. Speaking of ghosts, disturbing twilight zones and roads to nowhere, you might want to dive into the world of Mark Henshaw’s thriller „The Snow Kimono“. It creates a world of psychological complexity in a story that moves from Paris to Japan and back again. And it’s very well written.
2015 29 Jun
A Snow Kimono For July And Other Ways To Find A Second Way Around Your Brain
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 11 Comments
11 Comments
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Lajla Nizinski:
Das sind ja sehr schöne Anregungen für den Juli. Nun ist nicht jeder Mechaniker und Philosoph wie Crawford. Nietzsche nähte seine Tischdecken selbst, Heidegger spitzte lediglich seine Bleistifte. Jakob Böhme musste aus der Not heraus beim Schuhe machen denken und ich warte noch auf die Gebrauchsanweisung: wie repariere ich mein Fahrrad selbst, von Sloterdijk.
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Uwe Meilchen:
I am not a very great expert in philosophy and philosophers as I only visited a local german hauptschule but I cannot see why Kant’s theories („Der kategorische Imperativ“, anyone?) are „lifeless“.
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Micha:
Einige seiner „Weisheiten“, nicht der K.I. Zum Beispiel, dass Musik nur eine oberflächliche Erregung des Gemüts sei. Schwachsinn! Und auf ganz anderes noch von Kant geht der Brite ein. Ich habe nie vom K.I. geschrieben, Uwe.
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Michael Engelbrecht:
„Lifeless“: Kant war ein extrem nüchterner Mensch, dem einige Attribute abgingen, die man mit „Vitalität“ und „lebendig sein“ assoziiert. Seine Diktion war extrem nüchtern, und etliche Dimensionen des Menschseins wurden von ihm als „Irrationalität“ abgekanzelt. Eine gewisse Polarität zu Nietzsche: beide auf gewissen Ebenen völlig „neben der Spur“, psychoanalytisch gesehen. Da gibt es viele Abhandlungen zu.
Wenn wir schon dabei sind: Luther war Antisemit. „Brüderlich mit den Juden zu handeln“, empfahl er als junger Mann, sie totzuschlagen, riet er im reifen Alter, und er hatte auch sonst einen an der Waffel, salopp gesagt. Der ganze frühe Protestantismus wendete sich u.a. gegen den grossen Aufklärer Giordano Bruno, den dann Katholiken auf den Scheiterhaufen gebracht haben. Das war dann ein frühes Beispiel für ökumenische Teamarbeit „im Auftrage Gottes“.
Ich finde es schon lustig, nach Sachen befragt zu werden, die ich gar nicht behauptet habe. Dann folge ich einfach auch mal dem Lauf freier Assoziationen.
Irgendwelche Unkorrektheiten?
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Uwe Meilchen:
Es stimmt, Kant war ein extrem nuechterner Mensch.
Mein Hinweis auf den kategorischen Imperativ (vulgo: „Was Du nicht willst, dass man Dir tu…“) diente meinerseits auch mehr der Verdeutlichung meiner ureigenen Meinung dass zumindest fuer mich dieser Leitsatz von Kant nicht „lifeless“ (= am Leben vorbei, leblos) ist. – Ich halte diesen Imperativ eher fuer eine grundsaetzliche These im Miteinander, auch in Zeiten wie diesen, den momentanen. –
Und Martin Luther…, ja: ein Antisemit.
Punkt. Aus.(Womit wir dann auch gleich angekommen waeren bei der Rolle der Institution Kirche im allgemeinen und insbesondere in dunklen Jahren wie der Inquisition, den Weltkriegen wo Waffen gesegnet wurden etc. pp. …)
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Michael Engelbrecht:
Jeder liebenswerte einfühlsame Mensch hat den kagegorischen Imperativ schon im fünften Jh vor Christus beherzigt, ohne dafür einen Namen zu haben.
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Lajla Nizinski:
Nun, keiner von uns kannte Kant. Wir wissen aus Berichten, dass er täglich mit Gästen zusammen aß und dass vorallem er dabei geredet hat. Immanuel Kant ist der Philosoph, von dem ich am meisten gelernt habe: SELBER DENKEN.
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?In jeder Lebenssituation waren das Anleitungen.
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Uwe Meilchen:
Die Frage ist natuerlich, wer von den bekannten Philosophen den Blick durch die heutige Brille bestehen kann: Hegel etwa? Oder gar Heidegger? Mir scheint, hier bleibt nur der in allen Medien vertretene Eckhardt von Hirschhausen. (Was, nebenbei, ein schoenes Bild dafuer ist, was in diesen modernen Zeiten unter der Rubrik „Philosoph“ ‚laeuft‘!)
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Lajla Nizinski:
Also mein Lieblingsphilosoph ist und bleibt Montaigne (Über die Freundschaft, kennst du das Uwe? Da sitzt er am Sterbebett von seinem Freund … unbedingt lesen). Montaigne hatte einen bäuerlichen Charme, den die Feingeistigen wohl eher mit „ordinäres Temperamentgetrampel“ bezeichnen würden, mich bringt er zum Schmunzeln.
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Michael Engelbrecht:
Montaigne ist natürlich wunderbar.
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Uwe Meilchen:
Montaigne !! Natuerlich !! Den hatte ich ganz vergessen (schaem) …, „Ueber die Freundschaft“ …’weil er er war und weil ich ich war‘, so ging das Zitat von M. doch irgendwie, wenn ich mich recht erinnere.