Als Leningradcowgirl aus dem Bahnhof in Westerland trat, spuerte es, dass etwas nicht mit dem Wind stimmte. Es drehte sich um und lief rueckwaerts zum ZOB. Lustig summte es : „We’re hoping we know what we do“ und nahm den Bus nach Keitum. Unterwegs sah es aus dem Fenster auf gelbe Blumen. Aha, alles klar: „Hundeblumen beissen nicht“ – diesen Tueroeffner durfte es nicht vergessen, sonst wuerde es niemals die Vier anderen treffen.
In Keitum stieg es aus und wunderte sich ueber den kleinen Grabstein. Da stand: „Verstoerende -letzte Tage- hier: Maerchenwetter, wie ich mir’s schoener und fuer mich idealer nicht ausdenken koennte – strahlende hohe Maisonne, kuehler Wind..“ Da war es wieder , das second nature Gefuehl, der Wind war kuehl, aber die Maisonne, wo war sie? Wo waren die anderen?
Es hoerte, wie hinter ihm jemand sagte: „Guck mal der Apfelbaum, der steht ja verkehrt rum.“ Leningradcowgirl drehte sich langsam um. Das koennten zwei aus meiner Gruppe sein. Es folgte den Beiden unauffaellig, um zu sehen, wohin sie gehen wuerden. Verabredet war man ja am Seepferdchen. Die Gestalten gingen tatsaechlich in Richtung Strand. Wieso war der Sand an einer Stelle so rot? Was war da passiert?
Leider schwiegen die Verdaechtigen und setzten ihren Weg fort. Einer sagte ploetzlich: „We create, but lose control.“ Sie setzten sich zu einer Torte, nein zwei, nein halt: da stimmte schon wieder etwas nicht.
„Hundeblumen beissen nicht“, sagte das Leningradcowgirl laut. Wie von einer Tarantel gestochen sprang der eine der Beiden auf und fort. Seltsam – „Life began a Mystery“ hiess es in einem seiner Songs. Es setzte sich zu dem Verbliebenen und fragte freundlich: „Haben Sie heute schon das Extrablatt gelesen? Da steht, dass eine Jukebox im Hoernumer Hafen aufgestellt wuerde.“ “ Ach ja? Da gehe ich bestimmt hin.“ Um 5 o’clock Friesentee sah man dann die Fuenf in Hoernum zusammenstehen. Welche Musik sie hoerten, weiss nur allein der Wind.