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2015 1 Mai

Obscure Records – der Katalog

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 4 Comments

Als zwischen 1975 und 1978 die zehn Platten von Enos Obscure Records erschienen, wurde eine Tür aufgestossen, welche die sogenannte Avantgarde in die  Popkultur transportierte.

Der Begriff  „progressive Rockmusik“ verlor bald an Ausstrahlung, weil das auf Dauer Progressive rasch allzu hochtrabend geriet. „Pink Floyd“, „Yes“, „Emerson Lake & Grusel-Palmer“ und zig andere packten die Tonspuren voll, bis der Arzt kam.  Oder im Bereich von Jazz-Rock und „Fusion“:  man denke  an die Gigantomanie diverser 70er-Jahre-Bands, die anfangs Klasse ablieferten, und soäter  ihren  eigenen Erfolgsrezepten auf den Leim gingen: Mahavishnu, Return To Forever, auch Weather Report in der Spätphase.

 In den Obscure Records öffneten sich ganz andere Klangfelder, denen alles Monströse abging; selbst Werke von John Cage waren mit dabei, einer der hellsten Geister des 20. Jahrhunderts, der jeder Selbstverliebtheit den Garaus machte. Bis auf wenige Ausnahmen produzierten Eno und ein kleiner britischer Kreis, zu klein, um einen Gentleman-Ckub zu öffneb, hochinteressante Klangstoffe, die auf diversen unterirdischen Wegen bis heute nachwirken.

Fragen Sie mal Mark Hollis von Talk Talk oder Tom Waits nach den Obscure Records! Und Enos jüngster Streich „The Ship“, verweist durchaus auf Gavin Bryars und „The Sinking of The Titanic“. Dieses 25-Minutenstück steht denn auch auf dem Reiseplan der nächsteh Klanghorizonte am dritten Samstag im Juni, in der Zeitreise.

 

The Sinking of the TitanicGavin Bryars – 1975 – Obscure no. 1  (*****)

Ensemble PiecesChristopher Hobbs, John Adams, Gavin Bryars – 1975 – Obscure no. 2 (***)

Discreet MusicBrian Eno – 1975 – Obscure no. 3 (*****)

New and Rediscovered Musical Instruments – Max Eastley, David Toop – 1975 – Obscure no. 4 (****)

Voices and Instruments – Jan Steele, John Cage – 1976 – Obscure no. 5 (****) 

Decay MusicMichael Nyman – 1976 – Obscure no. 6 (*)

Music from the Penguin Café – Members of the Penguin Café Orchestra – 1976 – Obscure no. 7 `(*****)

Machine MusicJohn White, Gavin Bryars – 1978 – Obscure OBS-8  (***)

Irma – an opera by Tom Phillips, music by Gavin Bryars, libretto by Fred Orton – 1978 – Obscure OBS-9  (***)

The Pavilion of DreamsHarold Budd – 1978 – Obscure OBS-10  (****)

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4 Comments

  1. Olaf:

    Wow!

    Die Platte von Cage/Steele ist gigantisch, ebenso das Penguin Cafe… danke, dass Ihr mich auf dieses Label neugierig gemacht habt, für solche Anregungen liebe ich Blogs.

    Einige der vergriffenen Obscure Releases findet man (neben anderen schönen Sachen) dort: http://wolffifth.blogspot.com.

  2. Michael Engelbrecht:

    Danke für dei Anregung. Die Jan Steele/John Cage suche ich tatsächlich, als CD, weil mein altes Vinyl doch etwas zu sehr gelitten hat:)

  3. Olaf:

    „Voices and Instruments“ hast Du dann ja jetzt gefunden, zudem in super Qualität. Und anders findet man die CD ja auch gar nicht, kein Versand meines Vertrauens hat die im Sortiment. Das Penguin Cafe Orchstra ist dafür ja noch problemlos erhältlich.

    Nach dem „Obscure“ Stuff werde ich jedenfalls noch weiter forschen, bei „wolffith“ gibt es ja noch einiges und die mir unbekannte „Discreet Music“ wird auch bestellt (kenne nur die früheren Sachen von Eno).

  4. Michael Engelbrecht:

    Lass nur die Finger von Michael Nyman:)


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