Kürzlich mal wieder alle Platten von Julie Driscoll aus dem Plattenschrank gezogen, die Doppel-LP `Streetnoise´ aus dem Jahre 1969 mit Brian Auger and Trinity aufgelegt, abgehoben. Was sind das denn für unglaubliche Schätze: der Nina Simone-Song “Take me tot he Water“, der Doors-Klassiker “Light my Fire“, die Richie Havens-Nummer “Indian Rope Man“, das Miles Davis-Stück “All Blues“, viele tolle Brian-Auger-Stücke, ich glaub´s ja nicht. Die absolut faszinierende Stimme von Julie Driscoll, der packende Hammond-Organ-Sound von Brian Augers Spiel, es haut einen noch 46 Jahre nach Erscheinen der Platte wirklich vom Sessel.
Ich besitze noch eine zweite Orginal-LP aus dieser Zeit, `Open´, aus dem Jahre 1967. Die Originalplatte aus dem Hause Deutsche Grammophon (Polydor) kam in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift FUNK UHR auf den Markt und wurde beworben, als wäre sie der Soundtrack zur Walpurgisnacht auf dem Brocken im Harz: „Eine Walpurgisnacht in blue“, ist auf der Plattenhülle zu lesen, „Englands legendäre Popknäbin Julie Driscoll singt zum Orgelzauber des Hexenmeisters Brian Auger“. Na, denn! Schöne Walpurgisnacht!
2011 kam übrigens Brian Auger & Trinity: `The Mod Years´ heraus: 1965 bis 1969, complete Singles, b-sides and rare tracks. Sehr schöne Platte, 20 Titel, u.a.: “I Am A Lonesome Hobo“, “This Wheel´s On Fire“, “Road To Cairo“, “Can I Get The Witness“, “Cry Me A River“ u.v.m. Leider währte die Zusammenarbeit mit Brian Auger nur wenige Jahre, aber, interessant, mit wem die Sängerin, die später Julie Tippetts heißen sollte, sonst noch zusammen gearbeitet hat. Genau, die üblichen Verdächtigen: Carla Bley (Echt?, doch, genau, auf der Platte `Tropic Appetites´ aus dem Jahr 1974), Evan Parker, Annie Whitehead und ????, ja, und Robert Wyatt. Es gibt eine Live-Aufnahme (DoCD) aus dem Jahr 2000 `Soupsongs Live – The Music of Robert Wyatt´, da war JulieTippetts auch mit dabei.