Wieder mal hat Paul Thomas Anderson mit dem Radiohead-Mann Johnny Greenwood gearbeitet Auf THERE WILL BE BLOOD ging es recht perkussiv zu, bei THE MASTER extrem zurückgenommen, minimal. Nun gesellen sich einige warmtönende Streicherarrangements ins turbulente Geschehen, und bereichern die Blickwinkel, statt bloss das Sichtbare dem Ohr im Verhältnis 1:1 schmackhaft zu machen. Die Musik sollte immer eine zweite Geschichte erzählen (oder andere, nicht so offen zu Tage tretende Emotionen, freilegen).
Das gelingt Greenwood richtig gut, wobei auch die Fremdkompositionen trefflich ausgewählt sind. Was kann auch schon schiefgehen, wenn Can und Neil Young in einem Kinofilm auftauchen, der vom Ausgangsstoff her in Kalifornien anno 1970 angesiedelt ist. Cans „Vitamin C“ ist ja ein Klassiker, und sicher nicht zum ersten Mal Soundtrackstoff geworden, Neil Youngs „Journey Through The Past“ ist da schon etwas unbekannter.
Johnny Greenwoods orchestrale Beiträge tauchen leitmotivartig immer wieder mal auf und spielen mit „old Hollywood styles“. Überraschung: ein unbekanntes Radiohead-Stück ist ebenfalls im Spiel, es wird von der Band Supergrass dargeboten, und aus dem Off hört man (im Original) die Stimme von Joanna Newsom.