Diese Woche sitze ich mit neun anderen hier in Den Haag vier ganze Tage zusammen, um Anträge zur öffentlichen Förderung von (niederländischen) Musikproduktionen zu beurteilen und einige Hunderttausend Euro an Regierungsmitteln zur Realisierung selbiger zu verteilen. Von Opernproduktionen, über Kompositionsaufträge, Kammermusikprogramme, Chorwerke, Pop-, Rock- und Jazzproduktionen bis hin zur Bespielung alter Industrieanlagen und Wassermahlwerke.
Vierzig umfangreiche Anträge mit Angaben zur künstlerischen Gestaltung, zur Produktion und zur Vermarktung sind (vorab) zu lesen, zu besprechen und wohlbegründet zur Entscheidung (Mittelzuweisung oder nicht) zu bringen. Dabei geht es auf allen drei Gebieten ins Detail und ans Eingemachte. Die Entscheidungen müssen konsensuell, einsichtig, wohlbegründet, konsistent und (juristisch) wasserdicht sein. Konfrontation mit (harten) Alltagsrealitäten. Kein Zuckerschlecken, aber sehr aufschluss- und lehrreich. Musik will GEMACHT werden und bis hin zum öffentlichen Erklingen muss erstmal eine Menge ermöglicht werden und passieren.