Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 24 Jan

Gemischtes

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 10 Comments

1) Ich habe noch nie etwas von Wynton Marsalis und Nils Landgren in meinen Radiosendungen gespielt, und das wird auch so bleiben.

2) Die von mir aufgrund persönlicher Ohrenzeugenschaft als mögliche „Platte des Jahres 2015“ gehandelte Arbeit von Tigran Hamasyan, mit Arve, Jan & Eivind, wird nun nicht im Mai, sondern frühestens Anfang 2016 erscheinen, weil Tigran bei Nonesuch in Kürze mit eigenem Trio und Sängerin ein Album veröffentlicht. Ob er da klug beraten war?

3) Wer bislang glaubte, Heino Ferch garantiere hochspannende Fernsehthriller, wurde letzte Woche eines Besseren belehrt. Ich schätze Herrn Ferch sehr, und bislang schien er mir klug auszuwählen, bei welchen Filmen er mitmacht. Aber dieser hanebüchene Blödsinn um einen Psychoanalytiker, seine Tochter, die Kriminalbeamtin, und eine dysfunktionale Borderliner-Familie war an Drehbuchautorenschwachsinn schwer zu überbieten.

4) Gillian Anderson kennen viele noch als tragende weibliche Rolle der „X-Files“. Dass sie aber eine exzellente Schauspielerin ist, wurde mir erst klar, als ich jüngst die zweiteilige Serie „The Fall“ sah, die weitgehend in Belfast spielt und die Jagd eines Serienkillers zum Thema hat. Die Serie leistet sich harten Realismus, brilliante Akteure, und eine fast unerträgliche Spannungskurve.

5) Bald erscheint Bob Dylans Album mit Coverversionen von Liedern, die Frank Sinatra einst sang. Ein im Netz offiziell kreisender Song führte beim Chef des Kammerflimmer Kollektiefs und mir zu sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen. „Der Hammer“ (er) vs. „gehobene Barmusik“ (ich).

6) Beim ersten Manafonistas-Treffen könnte der Abstieg von Borussia Dortmund schon besiegelt sein (vorletzter Spieltag), was dazu führen könnte, dass Mahlers Sechste sich in meinem Reisegepäck befindet.

7) Als ich jüngst im Rahmen einer Umfrage unter Musikjournalisten nach dem überschätztesten Rock-Album des 21. Jahrhunders gefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen: „Is This It“ (2001), von den Strokes. Immer noch, in meinen Ohren, extrem dröge.

8) Eine wundervolle One-Picture-Story veröffentlichte Frank Nikol am 17. Januar bei den „Ex-Surrealisten“ (s. Blogroll), unter dem Titel „Damals“.

This entry was posted on Samstag, 24. Januar 2015 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

10 Comments

  1. Jochen:

    Es freut mich immer, wenn andere mein Unbehagen nicht nur teilen, sondern auch expressis verbis auf den Punkt bringen. Das Unbewusste und Vorbewusste liegt unter der Spitze des Eisberges … – selbst Psychoanalyse für Dummies ist da differenzierter. Als ein ebensolcher Freund der Schauspielkunst des Heino Ferch dachte ich beim Schauen jenes Thrillers: sein düsteres Mienenspiel allein macht noch keinen guten Film.

  2. Uwe Meilchen:

    Vom Unbewussten habe ich schon gehoert, aber was ist denn das Vorbewusste?

  3. Michael Engelbrecht:

    Näher am Bewusstsein, kann einem leichter zu Bewusstsein kommen als Dinge, die ins Unterbewusste verdrängt werden.

  4. Lajla Nizinski:

    Bobby talks and is a great grandfather.

  5. Michael Engelbrecht:

    Well, I would like to hear Bob sing Brian Eno songs. That idea is absolute leftfield, but it would be very, very thrilling. For the happy few :) – I don’t sink on my knees hearing the name Sinatra. His music nearly never meant anything to me. Except doing concept albums for late night moods. In certain situations then, in a bar, before and after sex, or in old-fashioned cinemas, his singing works for me. As a kind of sentimental patina for deep relaxation zones. It’s moody stuff, the soundtrack for falling in and out of love for an older generation. And what about the Mafia connection, by the way?

  6. Gregor:

    Ich lege mich hier öffentlich fest: Dortmund steigt im Mai nicht ab, niemals. Im Gegenteil, im Mai steht Dortmund einstellig in der Tabelle. Und Schluss ist mit dem Unken!

  7. Michael Engelbrecht:

    Dann guck dir mal deinen Eintrag an, wenn am 16. Mai im Seepferdchen Mahlers Sechste aus dezenten Lautsprechern den melancholischen Soundtrack zum magischen Meeting liefert.

    Und, Gregor, halt mal Ausschau nach dem ersten wundervollen Songalbum 2015. Aber den Dylan hör dir mit Herrn T. Weber im Kinda Cloudy Studio an.

  8. Uwe Meilchen:

    Bin uebrigens sehr dafuer, dass ihr von eurem Treffen auf Sylt ein Gruppenphoto mitbringen tut ;-D

  9. Lajla nizinski:

    Bob Dylan ist immer voller Überraschungen. Jetzt hat er drei Jahre kein Interview gegeben und nun für ein Altersheim :) Ich denke, wer eine X-mas CD gemacht hat, der singt auch Sinatra. Mal hören.

  10. Michael Engelbrecht:

    @Gregor: die Mächte der Finsternis haben sich gegen uns verschworen: gestern verletzte sich der nächste Doppelsechser beim Testspiel in Düsseldorf, ausgerechnet Gündogan, so dass wir in Leverkusen wohl auflaufen mit Sahin und Ginter (oder Kirch) im defensiven Mittelfeld.

    Der Mann aus Freiburg ist leider bislang eine wandelnde Katastrophe, und Kirch scheint das Spiel seines Lebens gegen Madrid gemacht zu haben. Gruss von Platz 18 dann nächste Woche. Immobile ist komplett ausser Form in allen Testspielen.

    Der Trick des Teiufels ist es ja, das es ihn nicht gibt, aber wir BVB-Fans stellen unsere freigeistige Agnostik langsam in Frage und wittern die Machenschaften eines grundbösen Fussballgottes, der ja auch schon für die nächsten zehn Jahre den Deustchen Meister festgeschrieben hat.

    Das böse Ende naht, Gregor, da gibt es kein Vertun. Gegen Erzgebirge Aue werden dann trotzdem 30000 kommen.


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