1) Ich habe noch nie etwas von Wynton Marsalis und Nils Landgren in meinen Radiosendungen gespielt, und das wird auch so bleiben.
2) Die von mir aufgrund persönlicher Ohrenzeugenschaft als mögliche „Platte des Jahres 2015“ gehandelte Arbeit von Tigran Hamasyan, mit Arve, Jan & Eivind, wird nun nicht im Mai, sondern frühestens Anfang 2016 erscheinen, weil Tigran bei Nonesuch in Kürze mit eigenem Trio und Sängerin ein Album veröffentlicht. Ob er da klug beraten war?
3) Wer bislang glaubte, Heino Ferch garantiere hochspannende Fernsehthriller, wurde letzte Woche eines Besseren belehrt. Ich schätze Herrn Ferch sehr, und bislang schien er mir klug auszuwählen, bei welchen Filmen er mitmacht. Aber dieser hanebüchene Blödsinn um einen Psychoanalytiker, seine Tochter, die Kriminalbeamtin, und eine dysfunktionale Borderliner-Familie war an Drehbuchautorenschwachsinn schwer zu überbieten.
4) Gillian Anderson kennen viele noch als tragende weibliche Rolle der „X-Files“. Dass sie aber eine exzellente Schauspielerin ist, wurde mir erst klar, als ich jüngst die zweiteilige Serie „The Fall“ sah, die weitgehend in Belfast spielt und die Jagd eines Serienkillers zum Thema hat. Die Serie leistet sich harten Realismus, brilliante Akteure, und eine fast unerträgliche Spannungskurve.
5) Bald erscheint Bob Dylans Album mit Coverversionen von Liedern, die Frank Sinatra einst sang. Ein im Netz offiziell kreisender Song führte beim Chef des Kammerflimmer Kollektiefs und mir zu sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen. „Der Hammer“ (er) vs. „gehobene Barmusik“ (ich).
6) Beim ersten Manafonistas-Treffen könnte der Abstieg von Borussia Dortmund schon besiegelt sein (vorletzter Spieltag), was dazu führen könnte, dass Mahlers Sechste sich in meinem Reisegepäck befindet.
7) Als ich jüngst im Rahmen einer Umfrage unter Musikjournalisten nach dem überschätztesten Rock-Album des 21. Jahrhunders gefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen: „Is This It“ (2001), von den Strokes. Immer noch, in meinen Ohren, extrem dröge.
8) Eine wundervolle One-Picture-Story veröffentlichte Frank Nikol am 17. Januar bei den „Ex-Surrealisten“ (s. Blogroll), unter dem Titel „Damals“.