Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 12 Jan

Jazzities (4)

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 21 Comments

VIDEO
 

Cover sind Wiedererkennungswerte, manche wirken flüchtig, andere nachhaltig, oft ist es die Qualität der Musik, die den Erinnerungswert von Covern steigert. Hier nun, in dem folgenden Filmchen, gibt es es zwei Cover zu erraten, und so viele mehr zu sehen: das erste ist dunkelblau, und befindet sich links hinten an der Wand, hinter dem weissen Aktivlautsptecher. Man muss schon genau hinsehen. Sie können das Video vielleicht kurz stoppen?

Den Pianisten und sein Trio, die gerade zu hören sind, mono, aus dem Jahre 1955, unverschämt gut in diesem Raum am Rande Kölns klingend, mit einem verblüffend tief reichenden Bass, identifizieren Sie spätestens, wenn ich das grüne Cover ins Blickfeld rücke. Mein Kölner Freund hat hier eine allerfeinste Anlage, und es macht grosse Freude, dieser Monoplatte zu lauschen. Die jetzt gerade mal 60 Jahre alt ist.

Das zweite zu erratende Cover liegt in der letzten Einstellung neben dem grünen Cover auf der Erde. Es ist ein nicht ganz leichtes Rätsel, denn beide Cover, besonders das erste, sind nur verschwommen zu erkennen. Manfred Eicher würde dennoch beide sofort identifizieren, Wolfgang Muthspiel zumindest das flach auf der Erde Liegende, denn es hatte einen nachhaltigen Einfluss auf seine Musikvita. Von wem sind die beiden Alben, und wie lauten die beiden Titel? Ein Tip noch: das erste, dunkelblaue hat für mich die gleiche Klasse wie „Crossings“ und „Sextant“ von Herbie Hancock. „Buried treasure“.

This entry was posted on Montag, 12. Januar 2015 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

21 Comments

  1. Henning:

    Mein Augenlicht ermöglicht mir auf dem iphone das Erkennen der Platte von Pianist Hampton Hawes. Viele Platten hat er ja nicht gemacht, zumal nicht mit Charles Mingus. Das muesste sich schnell aufklaeren (lassen). Bin vorläufig aber hier mit Sturmschäden beschaeftigt …

  2. Michael Engelbrecht:

    Oh, hoffe, die sind nicht zu schlimm ausgefallen. Bin mir nicht sicher, ob das Doppelpack der beiden Cover so schnell gelüftet wird – selbst du und Ulrich als Enzyklopädisten dürften hinten links bei dem Blauen an der Wand ins Grübeln kommen …

  3. Henning:

    Ist auf iphone nicht erkennbar. Nachher vielleicht auf dem iMac …

  4. Michael Engelbrecht:

    Man muss die Technologie voll ausnutzen, mit Adleraugen. Wie einst bei Antonionis Blow Up :)

  5. Henning Bolte:

    Ist wohl was ganz Neues >>dieser wenig unbekannte “Klassiker”<<. Auch auf dem iMAc kann man nicht einmal die Farben des zweiten, auf der Erde liegenden Covers erkennen. Höchstens, dass es einen gebrochenen weissen Rand hat. Das ist ein bisschen ZU dürftig und Inzoomen hilft hier nichts. Muthspiel ist natürlich durch Gary Burton geprägt und – was kein Lexikon vermeldet – ME auch. Ein Opus aus Anfang der 70er von Burton ist es offensichtlich nicht und der Hinweise "wenig unbekannter" Art KLassiker, wo soll der hinführen?

  6. Henning Bolte:

    Und bitte vorläufig (!) keine Suchsachen mehr mit Manfred Eicher!

  7. Michael Engelbrecht:

    Wenn mir dieses Rägsel stellen würde, hätte ich das auf der Erde liegende Teil rasch erkannt, und das an der Wand auch. Aber logisch: ich kenne die Platten seit damals. Und es sind genügend Hinweise da. Die Konturierung ist scharf genug. Die Tips geben die Richtung an. Kelman & Kriest wären die momentanen Favoriten.

  8. Henning Bolte:

    Zurück zu Hawes. Seine berühmte Trioplatte ist die mit Charles Mingus und dessen dritter und vierter Hand, Danny Richmond. Auf der hier grüngelben haben Red MItchell und Chuck Thompson die Hand im Spiel.

  9. Henning Bolte:

    Ich habe in drei Wochen eine Staroperation. Danach guck ich mir – als Test – diese extra grobkornigen Aufnahmen von dem wenig unbekannten Eigentlichklassiker (das bedeuten vielleicht die Gänsefüsschen) vielleicht nochmal an.

  10. Michael Engelbrecht:

    Da wünsche ich dir alles Gute. Ich glaube, die Augenmedizin kann da schon eine Menge leisten heute. Der Eigentlichklassiker ist eine ecnte Lieblingsplatte von mir, und ich habe sie meines Wissens schon in der Reihe „Milestones – Klassiker der Jazzgeschichte“ vor vielen Jahren vorgestellt. Da stellen wir eben auch die „buried treasures“ vor.

  11. Michael Engelbrecht:

    Gregor und Sherlock aus Hannover könnten das Rätsel auch lösen, obwohl ich nicht glaube, dass Gregor die „Blaue“ besitzt. Bei Ebay wird sie für sage und schreibe rund 1800 Euro gehandelt. Ich würde sie nie verkaufen, okay, ab 10.000 Euro. Eine Neuauflage ist nicht in Sicht. Es gibt Jazzfreaks, die lassen echt viel Geld für solche Raritäten springen.

  12. Michael Engelbrecht:

    Wohl das erste Jazzrätsel, das nicht am ersten Tag geknackt wurde … naja, zwei Stunden sind es noch …

  13. Ulrich Kriest:

    Hmm, schönes Bild im Hintergrund (Eno?), aber sonst ist die Bildqualität schon etwas edgy. Tippe mal „ins Blaue“:

    Blau: Terje Rypdal oder Julian Priester
    Boden: Bill Connors, Swimming …

  14. Michael Engelbrecht:

    I’m so sorry :(
    Der Akustikabsorber hat das Cover von „On Land“, die lassen sich ja frei wählen, das andere Cover des anderen Absorbers beim Schwenk nach rechts kennst du gut, aber es stand ja nicht zur Frage …

  15. Michael Engelbrecht:

    Connors‘ SWIMMING geht ja mehr ins Grüne. Eine Rypdal sieht ganz ähnlich aus mit ihrem Dunkelblau. Die auf der Erde war für Muthspiel ein Erweckungserlebnis. Er erkennt die Platte nach 0,2 Sekunden. Das mit Ebay und 1800 Euro war ein Joke, alles andere wahr.

  16. Sherlock:

    Zumindest das Zweite: Ralph Towner – Solo Concert

    (Video Snap)

  17. Michael Engelbrecht:

    Right, but the other one …

  18. Michael Engelbrecht:

    Ralph Towner’s Solo Concert, recorded in 1979 at the height of a period when Chick Corea and Keith Jarrett were concertizing and recording solo performances, marks an ultimate high in the history of jazz guitar playing. Towner’s technical approach to the instrument, incredibly originally-voiced compositions and deeply emotionally-charged performances make this recording a landmark.

    Other great guitarists have recorded solo jazz standards and modern music but this recording is very different than those, largely because of Towner’s artistic originality and musical weight. These qualities cannot be overstated. It is rare in all music to find an artist this deep and true – one who has developed a musical technique so great and yet maintains the ability to express himself without getting caught in the web of technique.

    Towner’s now historic recording of ‚Nardis‘ is perhaps one of the great performances of this tune. He captures both the spirit of Miles Davis‘ intentions and develops the improvisation in an idiomatic manner which sings on the guitar. One can also readily hear the influence of Scott LoFaro in his approach, though without derivation.

    Towner has long stated that he never wanted to play bop-related music on the classical guitar – he plays in a more straight-ahead style on the piano. Thankfully though, hearing Nardis, we can be happy that he records a standard or two with each of his newer recordings. Yet, Towner as one of the great improvising composers has developed his own compositions as his vehicle for expression.

    His ‚Anna‘ and ‚Anthem‘ are also truly remarkable, and in some ways mark another evolutionary step for him – he seems to improve with age – but there is some quality to this recording which seems never again to be captured. Listen to his expressions on the 12-string in ‚Spirit Lake‘ for example.

    This recording is for those who are willing to be captured in a sound world totally unusual -even for those experienced in the complexties of music. This music is at times simple, and complex yet easy to listen to. Mostly though, Towner’s performances are simply captivating. Here he offers what a real new age of music could be – a vernacular american masterpiece.

    Mr. Lennihan

  19. Michael Engelbrecht:

    Ulrich hatte sich nur nicht festgelegt, aber er hatte es schon im Visier:

    Julian Priester: Love, Love

    Rypdals Whenever I Seem To Be Far Away zum Verwechseln ähnlich aus dieser Perspektive …

  20. Michael Engelbrecht:

    Mwandishi? Crossings? Love, Love!! Yes! Pepo Mtoto Julian Priester’s album sounds REALLY GOOD on this CD release. ANYBODY who has collected Mwandishi, Crossings or Sextant MUST** MUST hear „Love, Love“!! You get Priester’s visionary take during this all too short electronic/acoustic era of post jazz. A sideman in Herbie Hancock’s ground breaking, mind blowing „Sextet“, Priester was one of three horn players with the Hancock group MOST DIRECTLY DESCENDANT FROM MILES DAVIS. After Miles, but before the Super Funk of the Headhunters is the momentary supernova flash that „Love,Love“ is a part of. This work is one of the rare few venturing into worlds of non-commercial, pure exploration music of the time. In „Love, Love“ you get Patrick Gleeson’s otherworldly Emu sythesized orchestration and colorations, Hadley Caliman’s „off center“ reed playing (feeling very much like Bennie Maupin… are you sure it’s not Bennie?) and of course, Priester’s inspired, trimphant moments of clarity, proclomation and arrivial. Add a few other nice suprises, among which are Bill Conner’s extended guitar solo, Eric Gravett’s drumming, and the spirited piano of Umbra Zindiko. On „Love,Love“, Pepo Mtoto lays back when it’s grooving, absorbs and focuses the energy at the point of meltdown, then climbs upon and stands shining atop a glorious cachophony of sound and wonder. „Love, Love“ is rare and wonderful. Listen to the samples (and of the referenced works, too!)

    Mr. Zamzah

    Als CD erhältlich!!

  21. Ulrich Kriest:

    Beide Cover – Rypdal und Priester – stammen vom gleichen Fotografen Tadayuki Naito. Ich habe „Love, Love“ als CD – und die sollte es ja nach deinem eBay-Hinweis nicht geben. Dabei war der Hancock-Hinweis eigentlich überdeutlich. Wenn man SLEEVES OF DESIRE konsultiert, kommt man auch auf Towner.


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz