Ich sage es mal so schlicht wie der Pressetext des Antje Kunstmann-Verlages, der seit Jahr und Tag – u.a. – aussergewöhnliche Kriminalromane veröffentlicht: „William McIlvanneys Romane um den legendären Ermittler Jack Laidlaw sind in Großbritannien schon lange Kult und gehören schlicht zum Besten, was Kriminalliteratur zu bieten hat.“ Jetzt ist der Klassiker Laidlaw in einer ganz neuen Übersetzung erschienen: Es wird unser thriller of the month. Sollte der Mann aus Glasgow im nächsten Jahr auf eine kleine Lesereise nach Deutschland kommen, freue ich mich auf ein Interview mit ihm. (For Manafonista Ian, Laidlaw contains a lot of memories of old Glasgewian times :)). Dass „Philosophiebücher“ auch mal ganz anders daherkommen können, beweist der Roman Wittgenstein Jr., der viele Merkmale des britischen Humors vereint, von skurril bis nachtschwarz, von Monthy Python bis Samuel Beckett – und darüber nicht vergisst, auch „food for thought“ zu sein. Und ECM hat gerade ein Album veröffentlicht, das auf erfrischende Art Traditionen der „drone music“ mit dem Hinterland-Folk der Hardanger Fiddel verschmelzt. Lumen Drones (ECM 2434). Eine Entdeckung. Und wer sich dann noch was ganz Wildes zutraut: Mark Richardsons Besprechung eines John Coltrane-Konzertes (aufgenommen mit einem Mikrofon) macht Mut, sich auf den radikalen Grenzüberschreiter einzulassen, der in seinen letzten Jahren fortlaufend neue Horizonte öffnete, aber die Energien kaum zu bremsen wusste. Als er Miles Davis von diesem Problem erzählte, er könne nie das Ende seiner Saxofonsoli ausfindig machen, antwortete der „dark magus“, das sei kein grosses Problem, er müsse einfach das Saxofon aus seinem Mund nehmen.
2014 30 Okt.
November Delights
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags: Laidlaw | Comments off