Ich habe nur eine Lieblingsplatte von Jack Bruce. 1971 kaufte ich sie mir in Dortmund. Auf dem Cover sieht man den jungen Mann, der mit Cream zum Star avancierte, mit drei Kindern aus der Nachbarschaft. In einem abgewrackten Haus mit zerbrochenen Spiegeln. Da waren zwei, drei Lieblingslieder auf HARMONY ROW, auf die ich mich stets besonders freute. In meiner Erinnerung hatten einzelne Songs ein folkiges Flair, und alles war aus einem Guss. Ich glaube, Chris Spedding spielte Gitarre. Später mochte ich noch seine Zusammenarbeit mit Kip Hanrahan. Ich las erst gestern von seinem Tod. Die Platte habe ich schon lange verloren. Aber es gibt immer einen DJ, tief im Unterbewusstsein, der die Stoffe der Kindheit sichtet, und in wohldosierten Portionen, in die Träume schleust. Und gerade kommt mir eine Melodie des Albums in den Sinn, Jack Bruce und seine ungewohnt zärtliche Stimme. „Can you just follow“, oder was genau singt er da? Ich höre die Linienführung des Themas, aber bei den Wörtern irre ich mich wohl. Sie trudeln auseinander, ergeben keine Story mehr, nicht mal einen fertigen Satz. Aber die untrügliche Melodie berüht mich jetzt wie damals. R.I.P.
2014 28 Okt.
Harmony Row
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags: Jack Bruce | Comments off