Irland hat sicher ein grosses Liedgut, aber hat es Sinnlichkeit?
Ein Hoechstgefuehl, wenn ein Ire eine Frau nach der Uhrzeit fragt.
„Il est cinq heures“, Adamo antwortet, streicht mit seinem ratternden Wortgewehr ueber deine Haut, du wirst wach, es ist 5 Uhr, ganz Paris erwacht mit dir. “ Paris s’eveille.“
„Paris ist eine Frau“ titelt ein Buch.
Je ne sais pas. Aber ‚Dolce Paola‘, die vor kurzem mit ihrem Koenig abgetretene Koenigin, ist immernoch eine schoene Frau, fuer die Adamo den Minnesaenger macht.
Und erst Mathilde, Mathilde ist zurueck,“ Mathilde est revenue“. Jacques Brel singt es atemlos, ueberschlaegt sich vor Freude, aufgewuehlt wie das Meer im Wattschlamm der Gefuehle schreit er dieses Glueck gegen die Wellen.
Und dann – niedergedrueckt wie ein ganzes pays bas, verloren, wie die Kuh, die immer abseits steht, fleht er die heilige Bitte: „Ne me quitte pas.“ Jacques Brel hat uns laengst verlassen, er starb auf Mauritius. Noch als Sterbender schenkt er uns eine poetische Hinterlassenschaft mit dem beruehrenden Lied: „Le Moribund.“
Stromae, ein junger belgisch ruandischer Rapper und New Pop Musiker wird gern in der Tradition von Jacques Brel gesehen. Ich kenne nur 2 Stuecke von ihm: „Alons on dance“ und „Formidable“ und moechte ihn nicht beurteilen, aber pas mal.
Nicht wirklich ein echter Belgier, ebenfalls eingewandert aus Italien wie Adamo und ganz und gar kein Chansonnier, aber was fuer eine Rakete, ist Rocco Granata. Marina. Wer kennt das nicht, wer singt das nicht, wer rauchte sie nicht. Marina war eine Zigarettenmarke. Im letzten Jahr lief in Belgien, Rocco zu Ehren, ein Film namens „Marina“. Darin wurde behauptet, dass Marina eine Frau gewesen sei.
Sie ist eine, sie ist ja die Schoenste der Welt.