Köln, 13.7.2014 | Karl Lippegaus: „Die Nachricht verbreitete sich wie ein Flächenbrand. Kaum war der neue Hörfunkdirektor von Radio France, Mathieu Gallet, im Amt, angetreten mit dem verdächtigen Slogan „mehr Musik, weniger Musikwissenschaft“, da wurde bekannt, dass das Jazzprogramm weiter drastisch gekürzt wird. Dass der langjährige Redakteur des ‚Bureau de Jazz‘, Xavier Prévost, keine Konzerte mehr organisieren darf. Und dass er sowieso demnächst entlassen wird. Kurz vorher wurde das Informationszentrum für Jazz (CIJ) geschlossen.
Eine Welle der Empörung folgte, in nur drei Tagen kamen fast 3,000 Unterschriften zusammen. Sie zeigen ein ergreifendes Bild der Widersprüche, mit denen der international inzwischen hochangesehene Jazz aus Frankreich heute kämpfen muss. Ich denke, es ist auch für deutsche Jazzbegeisterte interessant, all diese Stimmen der Petition zu hören bzw. zu lesen; deshalb habe ich sie übersetzt und zu einer Collage montiert. Es sage keiner, solche ungeheuerlichen Vorgänge wie die simple Streichung von 30 Rundfunk-Konzerten im Jahr und die Vernichtung der Arbeit einer seit 1961 bestehenden Jazzredaktion könnten bei uns nicht passieren.“