Es gibt nur wenige Möglichkeiten, den Rückflug am Samstag zu vermeiden. Neben einem Wunder und einem über Frankreich hereinbrechenden Darmvirus würde nur eine radikale Neuaufstellung die Chance erhöhen, am Freitagabend ins Halbfinale einzuziehen, u.a. müsste der für taktische Ausraster in grossen Turnieren berühmte Bundesjogi (z.B. gegen Italien vor zwei Jahren) von seinem Glauben abfallen, die sog. „Ochsenabwehr“ ohne gelernte Aussenverteidiger würde sich im Laufe des Turniers immer besser einspielen. Auch einige „heilige Kühe“ müssten im Stall gelassen werden. Hier die Aufstellung, mit der man die Franzosen und Herr Löw sich selbst überraschen könnte: Neuer – Lahm, Hummels, Mertesacker, Durm – Kroos, Khedira (2.HZ Schweinsteiger) – Grosskreutz, Müller, Schürrle – Klose. Ja, so wird es nicht kommen, und dabei wäre dies eine Massnahme, die dem französischen Trainer Mr. Dechamps massive Kopfschmerzen bereiten würde. Aber im Moment deutet alles drauf hin, dass Herr Löw den sog. „Bewährten“ vertraut, und, nach dem gesitteten Ausscheiden, die lange Liste der Verletzten und im Grunde noch rekonvaleszenten „Schlüsselspieler“ sowie die Verlängerung gegen die Nordafrikaner professionell ins Feld führen wird. Wir wünschen allen Spielern am Samstag einen guten Heimflug, und gute Erholung! Viel besser wäre natürlich ein Fussballwunder. Aber diesen Trick mit „Deus-ex-machina“ beherrscht der solide Mann aus dem Badischen leider nicht. Dabei müsste er sich nur obige Aufstellung durch den Kopf gehen lassen. Gut, das wäre auch nicht gerade ein „Gott-aus-der-Maschine“, aber es käme den Kaninchen nah, die kundige Magier landauf, landab aus dem Hut zaubern. Gerne irre ich mich, und bin dann der erste, der seinen nagetierfreien Hut zieht, aber, was immer passiert, auf keinen Fall, niemals, never ever, darf der Name Podolski in der Anfangsaufstellung auftauchen.