Am 1. Juli im Deutschlandfunk um 21.05 Uhr
Henriksen/Bang/Aarset/Honoré/Zach
Arve Henriksen, Trompete, Elektronik
Jan Bang, Erik Honoré, Laptop, Elektronik, Live-Sampling
Eivind Aarset, E-Gitarre, Elektronik
Ingar Zach, Schlagzeug, Perkussion
Aufnahme vom 6.9.14 beim Punktfestival in Kristiansand/Norwegen
(Mit Harald Rehmann)
Ein geradezu transzendierendes Hörerlebnis bietet jeder Auftritt des norwegischen Duos Arve Henriksen und Jan Bang. Führt Henriksens Trompetenton, der oft an eine japanische Shakuhachi-Flöte erinnert, schon in traumgleiche Gefilde, so gerät die Musik in der elektronischen Live-Bearbeitung Jan Bangs zu faszinierenden Klanggebilden zwischen düsterem Brodeln und zarter hymnischer Melodik. Beim letztjährigen Punktfestival im norwegischen Kristiansand präsentierten die beiden ihre irisierenden Tonbilder im Quintett – unterstützt von dem für Experimentierfreudigkeit und weite Klangflächen bekannten Gitarristen Eivind Aarset, dem Laptop- und Elektronikspezialisten Erik Honoré sowie dem gleichermaßen sensibel wie integrativ agierenden Schlagzeuger Ingar Zach. Zusammen schufen die Fünf an Eindringlichkeit und Intensität reiche Klanglandschaften von meditativer Kraft. (hr)
Am 8. Juli im Deutschlandfunk um 21.05 Uhr
Nils Petter Molvaer & Moritz von Oswald ‚Transition‘
Nils Petter Molvaer, Trompete
Moritz von Oswald, Live-Elektronik
Aufnahme vom 8.9.13 beim Punktfestival in Kristiansand, Norwegen
(Mit Michael Engelbrecht)
Nils Petter Molvaer erlebte 1997 mit seinem mittlerweile zum Klassiker avancierten Album „Khmer“ einen internationalen Durchbruch. Er verband moderne Jazzimprovisation mit Dancefloor- und Elektronikelementen, transportierte orientalische Schwingungen in ein dichtes Geflecht aus Polyrhythmik und ambienter Weitläufigkeit. Es ist erstaunlich, dass der norwegische Trompeter nach vielen Variationen seines Fusionkonzepts ausgerechnet in der rigorosen Reduktion der klanglichen Mittel das radikalste künstlerische Statement seit „Khmer“ formuliert. Zusammen mit dem Berliner Spezialisten für „Minimaltechno“ und Elektronikmusiker Moritz von Oswald liefert er mit dem Album „1/1“ ein so karges wie raumgreifendes Kunstwerk aus flüchtigsten Melodiefiguren und klug konturierten Mikrobeats ab, das ein intensives Hörerlebnis jenseits von Lounge und Easy Listening garantiert. (me)