Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2014 19 Mai

Dem Himmel so nah

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 3 Comments

 

 

 

Im dritten Stock, ganz oben, hinter der schmiedeeisernen Ballustrade, starb im Juli 1971, elend, Jim Morrison. Rue Beautreillis Nr. 17. Er hatte seinen Tod vorhergesehen, war sich sicher, Janis Joplin bald zu folgen. Er konnte die Abwärtsspirale nicht stoppen. Es war nur traurig, und Nostalgie ist hier der völlig falsche Reflex, die Nähe zum Himmel eine Fata Morgana.

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3 Comments

  1. Martina:

    Ein Gebäude in der Linienführung von unten nach oben, in den Himmel, zu fotografieren, mag uns heute als nicht ungewöhnlich zu erscheinen. Historisch, genauer gesagt fotografiehistorisch gesehen, handelt es sich jedoch um einen Blick, der erst in der Zeit der Erneuerung der Fotografie zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Einer der maßgeblichen Fotografen war damals der Russe Alexander Rodtschenko. Größer werdende Städte erst hatten das Bewusstsein für die Diagonale in der Kunst der Fotografie geschaffen.

    http://www.westlicht.com/ausstellungen/archiv/11062013-25082013-alexander-rodtschenko/

  2. Michael Engelbrecht:

    Wenn du aufs Bild klickst, siehst du die Balkonbepflanzung im obersten Stock ganz deutlich, wie ein ohne Unterlass mit frischen Blumen gepflegtes Himmelsgrab. Damals, bei ersten Parisreisen, suchten wir auf dem Pere Lachaise lange nach dem Grab des Sängers und Poeten, der in seiner letzten Phase, als er sich schon immer mehr in einen Geist verwandelte und für die Doors kaum noch erträglich Bühnenauftritte wie volltrunkene Exzesse absolvierte, Rimbaudgedichte und ein Notizbuch mit eigenen Gedichtfragmenten sich führte, das noch den Stoff für manch grossen Song hätte liefern können. Aber es war zu spät.

  3. Henning:

    Wie wissen wir wissen wir nicht wissen …


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