Man kann sich vorstellen, dass … ich kann mir vorstellen, dass …
Musik kommt aus der Athmosphäre, dem Äther. Immer wenn man in der Regung der Lüfte etwas wahrnimmt, was eine musikalische Erinnerungsspur bei uns aktiviert, stimuliert, verbindet sich diese Wahrnehmung mit unserem Gemütszustand. Wir können ES einschalten, dämpfen, verstärken … . Reproduktion, Gleiches praktisch nicht mehr möglich. Kabel und der ganze schöne Apparatekram, alles superklein, aber zusammen eben Rumschleppkram, überflüssig. Und live-Musik? Immer örtlich gebunden. Aber nicht mehr in den neokommunistischen Musikpalästen, die derzeit allseits als Ausdruck nasser Träume von Politikern und Architekten entstehen.
Da nicht mehr, aber immer örtlich gebunden, wo man will und wo Leute mit den Musikern ihrer Wahl zusammentreffen wollen. Dazu gibt’s die virtuelle Klangkabine (sie ist unsichtbar), die Umweltgeräusche filtert und das Musikmachen mit akustischen Instrumenten erlaubt. Keine Kabelgewirr mehr. Zusammensein. Musiker sind Leute, die mehr mit den Luftregungen machen können und ausserdem Erinnerungsspuren der Zuhörer verbinden können. Alles einmalig. Man kann’s nicht speichern. Ist nicht nötig und sogar kontraproduktiv.
Wird dann noch über Musikerleben geschrieben werden? Und wenn ja, wie wohl?
Und wer REGELT wie die Kreisläufe?
© FoBo_HenningBolte
2014 12 Mai