Da sind wir wieder acht. Ich hoffe, es wird nicht wie bei den zehn kleinen Negerlein sein. Wehe, einer meldet sich jetzt, weil ich das Wort Negerlein benutzt habe. Unsere Vorstellung, die von Master Joe und meiner Wenigkeit, war, dass wir einmal 12 sein werden, 12 Manafonistas. Und das ist dann genug. Seelenverwandte im nahen und fernen Sinne. Scharfsinnige Humoristen, die um die Ecke denken können und unempfindlich sind für jeden letzten Schrei, aus welchem Grossraumbüro, welcher Nische, welchem Kellerloch der Kulturschaffenden er auch immer ausgestossen wird. Nirgends bläht sich das Ego so gerne auf wie im Reich der Schönen Künste. Nirgends entweicht die Luft schneller. Unglaublich, wie manche Zeitgenossen wie stolze Hähne posieren, nur, weil ihnen mal wieder ein glänzendes Bonmot gelungen ist, en passant. Wie lobe ich mir dagegen die von ihrem eigenen Wissen Nicht-Geprellten, die auf der Suche geblieben sind, und nicht alles abgleichen mit dem tristen Kanon ihrer zitierwütig abgehandelten Gipfel abendländischer Kulturgüter. Das Unwissen, das wundersame Anfängersein, sind die verlässlichsten Begleiter bei jeder Expedition in die Innenräume. Nur beim Überlebenstraining in der freien Wildbahn empfehlen wir Kompass und Jack Wolfskin.
2014 6 Mai
Träume vom „dreckigen Dutzend“
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags: Lee Marvin, Manafonistas | Comments off