Aus der Freundschaft zwischen Yōko Tawada und Aki Takase entstand 2002 die CD Diagonal.
Nun hat Aki Takase für Flying Soul ‚La Planète‘ zusammengestellt und dafür Louis Sclavis, Vincent Courtois und Dominique Pifarély gewonnen. Mit Louis Sclavis hatte sie schon die CD Yokohama aufgenommen. Mit der Konstellation von Klavier, Violine, Cello und Klarinette ist die Richtung Kammerjazz quasi vorgegeben.
Flying Soul bezieht sich dabei auf einen Roman Tawada’s: Hikon von 1998.
Es ist ein Vergnügen, ihnen beim Erschaffen einer musikalischen Entsprechung der Protagonistinnen „Beniishi“ (Rouge Stone), „Yubihime“ (Finger Princess), „Risui“ (Water Mirror) und „Kikyo“ (Turtle Mirror) zuzuhören – und wie sie zu einem anderen Leben erweckt werden.
Sensibel und einfühlsam werden sie charakterisiert, immer neue Klangfarben werden miteinander verwoben, welche rau, verträumt oder kratzbürstig sein können. Mal wird alles durcheinander gewirbelt, um dann sacht in eine Ballade über zu gehen. Gleich einer Farbpalette, werden Noten zu Stimmungen und Lichtspielen … oder zu einem Spaziergang durch einen Wald, wo Lichtungen zum Verweilen einladen, Bäche leise rauschen und ein plötzlicher Windstoß die Blätter in den Baumkronen aufwirbeln lässt …
„Mooncake“ läd sogar zum Tanzen ein. Messiaen klingt in „Piece for la Planete“ mit an und man möchte spontan „Quatuor pour la fin du temps“ anhören.
Wer sich auf diese Musik einlassen kann, der wird auf eine wunderbare Reise mitgenommen, welche durch imaginäre Landschaften führt, in denen allerlei Wesen ihren Spuk treiben. Lebendig geworden durch das Können der Instrumentalisten, die die Fähigkeit haben, Worte fliegen zu lassen …