Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

So einen Lehrer gibt es auch nicht alle Tage, der, wie Gregs David Mitchells „Wolkenatlas“ im Unterricht durchnimmt, oder, den jetzt als Taschenbuch vorliegenden historischen „Tiefgangschmöker“ mit den „tausend Herbsten“. Ab und an fragt er mich mal nach Ideen für seinen nächsten „Coup“ jenseits geordneter Lehrpläne, und wären jetzt nicht schon die Würfel gefallen, ich hätte gleich zwei heisse Empfehlungen für jüngst erschienene Romane, einmal den Debutroman von Gavin Extence über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem jungen Epileptiker und einem alten Vietnamveteranen – und zum andern dieses Buch, das ich gerade mal seit 39 Seiten kenne, und das mich mit mit seiner leichthändigen Abgründigkeit so sehr fasziniert, dass ich es besser bei meinem London-Trip daheim lasse, um nicht völlig in seinen Innenwelten zu versinken. Der Roman stammt von einer Autorin, Filmemacherin und Zen-Priesterin namens Ruth Ozeki, und trägt den Titel „Geschichte für einen Augenblick“ (engl.: „A Tale for the Time Being“). Es beginnt alles mit einem im Meer gefundenen Beutel, und einem grossen Buch mit dem nicht unbekannten Titel „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Nur, wo Marcel Proust draufsteht, ist nicht unbedingt Marcel Proust drin. Für Martina ist dieses Buch eigentlich ein Muss, für Gregs die ideale Leselektüre (mit oder ohne seine Rasselbande). Joey würde das Buch lieben, Bob hat es wahrscheinlich schon gelesen (mit seinen japanischen Roots), Ian sollte mal im Bookshop seinen Vertrauens den Zehn-Seiten-Test machen, Henning könnte daraus ganz kühne neue Essays über die „Kunst der Improvisation“ schöpfen, und Uwe dürfte bei  diesem Werk aus dem Staunen nicht mehr rauskommen (so schätze ich das aus der Ferne ein). Keine Ahnung, wie Dirk es finden würde. Und Ulrich, das ist der grosse Unbekannte, der zum Glück immer wieder mal im Leben ins Spiel kommt.

 
 
 

 

This entry was posted on Montag, 31. März 2014 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

4 Comments

  1. Henning:

    Klingt gut, Dank f Tipp! Bin zZ noch versunken in Bernie Krause, The Great Animal Orchestra. Demnächst dazu …

  2. Uwe Meilchen:

    Das Buch von Gavin Extence und das Buch „Der Distelfink“ habe ich beides in der Stadtbuecherei hier vorbestellt da beide Buecher ausgeliehen. Soeben von mir bestellt und morgen, an meinem freien Tag in der Buchhandlung meines Vertrauens abholbereit wird „Stolen Moments“, das Buch von Peter Ruedi sein. Ein Buch zum Immer-wieder-in-die-Hand-nehmen und Anregungen finden; vermute, waehrend der Lektuere steht dann der eine oder andere CD Kauf an ! .o)

  3. Martina:

    Danke für den Tipp, Michael. Ich bin zwar derzeit etwas skeptisch, was Romane angeht, aber gegen eine so intensive Empfehlung bin ich machtlos.

  4. Uli Koch:

    Danke für den Tipp! Großartige, leise und von Seite zu Seite immer faszinierende Lektüre. Es hat ein Stück von dem Lesegefühl, dass ich bei Banana Yashimotos „Amrita“ so geliebt habe und geht doch ein gutes Stückchen weiter….. ;-))


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz