Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2014 26 Feb

The Roaring of a Silent Sun

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | Comments off

Lieber Michael,

Dein Hinweis auf „The Red Book“ vom Penguin Café hat mich neugierig gemacht und gleichzeitig Erinnerungen ausgelöst.

Das alte Penguin Cafe Orchestra mit seinem solitären Zauber war in meinen alten WG Zeiten ein wiederkehrendes „Zwischenspiel“. Was immer man davor oder danach hörte: das PCO war anders.

Jeffes Musik war u.a. auch eines der Highlights meiner damaligen Fixierung auf englische Musik abseits des mainstreams. In der Zeit hab ich nach und nach die meisten Platten von Enos Obscure Label zusammen gesammelt und ansonsten, wie das damals üblich war, Musik mit dem tape-deck mitgeschnitten, kopiert und überspielt.

Dabei kam eine Cassetten-Reihe zusammen, auf der ich in entsprechend wilder Abfolge (und in schlechter Soundqualität) Stücke von u.a. Michael Nyman, Bryars, Budd, Brian Eno, Roger Eno, David Sylvian und von Simon Fisher Turner sammelte. Die Cassetten-Serie hatte den Titel „The Last of England“ 1-7, nach einem Film von Derek Jarman. Greenaways beste Filme fielen auch in diese Zeit und haben meine Neugier auf die „Britische Avantgarde“ sicher wesentlich mit angeregt. Wohl unnötig zu sagen, daß Deine Sendung die Hauptquelle von Entdeckungen war und ab und zu sind auch Wortbeiträge daraus auf den Cassetten gelandet (z.B. Brian Enos Kindheitserinnerungen aus einem Interview und Deine Sendung über Gavin Bryars. Die einzige notierte Ausnahme war eine Sendung vom Kollegen Karl Lippegaus, auch über Bryars.)

Wenn ich das richtig sehe, dann sind die Cassettenaufnahmen aus Deinen Sendungen teilweise über zwanzig Jahre alt! Kaum zu glauben! (Dies als kleine Ergänzung zu der „Jahresringe“-Mail, aus der aber keine Serie werden soll.)

Liebe Grüße

Frank Nikol 

 

(P.S.: Aus der neuen CD THE RED BOOK  werden am Samstag, zu berüchtigter Hahnenschreizeit um 4.05 Uhr zwei Stücke zu hören sein. Arthur Jeffes führt das Erbe seines  Vaters fort, ohne es zu verwässern. Das Album ist eine helle Freude, und ich spiele es in einer 5-Stücke-Sequenz, eingerahmt von drei Pianisten meines Vertrauens. Was noch: vielleicht The Notwist (mag die Platte von Tag zu Tag mehr), bestimmt Mark Kozelek, auf  jeden Fall das neue Doppelalbum von Arve Henriksen auf  Rune Grammofon. M.E.)

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