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2014 2 Jan.

Spiel und Traum im Hotel

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„Was machen Leute, wenn sie denken, sie sind in einer Beziehung gefangen?“ Dies war eine der Überlegungen des taiwanesischen Regisseur Pen-Ek Ratanaruang, bevor er das Drehbuch zu „Ploy“ schrieb. Und er stellte ein paar Beziehungsmuster in einem kühlen Hotel mitten in Bangkok zusammen: Da ist das Ehepaar, das nach sieben Jahren – oder sind es acht, sie wissen es nicht – die Beziehung in Frage stellt, in zermürbenden Diskussionen, da ist das Zimmermädchen und der Barkeeper, die überhaupt keine Worte nötig haben, da ist diese lässige junge Frau, die auf ihre Mutter aus Stockholm wartet, und da ist der Taktiker, der eine ehemalige Schauspielerin erkennt und ihren wunden Punkt. Es gibt Erotik mit Sex und Erotik ohne Sex und Sex ohne Erotik, alles im Dunkel der Nacht. Und wenn man dann nach Morgengrauen gelegentlich auf Teile von Wolkenkratzern vor den Hotelfenstern schaut, erinnert auch dies an Sofia Coppolas „Lost in Translation“. Die Bilder sind fast immer wunderbar ruhig und schwebend, getragen von einer Jetlag-Müdigkeit nach zehnstündigem Flug. Eine surreale Lektion in Magie und Verführung. Und noch etwas Verbotenes: Es werden eine Menge Zigaretten geraucht. Was Menschen miteinander verbindet.

also zu der Zeit, als ich einige Bücher von Peter Handke noch staunend las, damals in den Siebziger Jahren, da musste man als ‚music lover‘ mitunter nur kurz die Augen schliessen und ein paar Wünsche zum Himmel schicken, da wurden sie schon bald wahr. Nichts Aussersinnliches. In den frühen Jahren von ECM träumte ich davon,  die erste Zusammenarbeit von Keith Jarrett und Jan Garbarek in Händen zu halten, und bald schon lag sie im Schaufenster meiner vinylgepressten Träume. Die Platte mit den Luftballons und dem schönen Blau. Viel länger musste ich später darauf warten, dass es Laurie und Brian endlich schaffen, in einem Studio zu landen, und BRIGHT RED erfüllte alle meine Erwartungen. Jetzt sind meine Wünsche noch viel ausgefeilter, nah am Surrealen, und ich werde sie bald auflisten, dokumentarisch sozusagen: Künstler, Besetzung, Tracklist, Erscheinungsjahr. Die Bibliothek der imaginären Schallplatten. Zukunftsmusik. Niemals wird sie sich materialisieren. Aber für einen dieser Sehnsuchtsstoffe werde ich nach Wales, nach London, nach Kristiansand, Oslo, und nach München reisen, ich werde zwei, drei, vier, fünf ernsthafte Gespräche führen, und, wenn nötig, die Produktionskosten selbst stemmen. Zumindest einen Teil. Dieser eine Traum soll wahr werden. Wenn nicht, habe ich wenigstens eine kleine schöne traurige Geschichte zu erzählen. Und natürlich wird dieser konkreteste meiner Träume in der erwähnten Liste ungenannt bleiben. P.S. Ach so, nicht vergessen, am kommenden Samstag um 4.05 Uhr mache ich die Klanghorizonte live, und die Stunde wird „in the middle of  nowhere“ enden,  Geister treiben sich dort um, der „elektrische Garten“ wird erst kurz vor fünf geschlossen.

2012 endete bei den tiefen Tönen der äthiopischen Begana.
 
Und am Ende von 2013 wiederum Bass, Kontrabass. Auf einmal. Für eines meiner Radioprogramme im Januar wies meine Schweifmaschine in Richtung kleiner Kombinationen mit Kontrabass. Das kam auch durch das Album Zone Bleu von Kasper Tranberg und Nils Davidsen. Beide Musiker hatte ich dieses Jahr live miterlebt und ihr bemerkenswertes gemeinsames Album wollte mich nicht loslassen. Und durch Michaels Post im Zusammenhang mit Arild Andersen (den ich dieses Jahr gleich zweimal getroffen habe). Einmal auf der Spur „Kontrabass plus …“ war relativ schnell Ergänzung und Kontext gefunden. In der Sendung alles Alben, die kürzlich erschienen sind und die die Suchspur wunderbar zum Klingen bringen: Kontrabass und Trompete, Kontrabass und Klarinette/Saxophon, Kontrabass und Ûd.
 
KASPER TRANBERG/NILS DAVIDSEN – Zone Bleu. ILK (2013)
 
 
 

 
 
 
SUSANA SANTOS SILVA/TORBJÖRN ZETTERBERG – Almost Tomorrow.
Clean Feed (2013)
 
 
 

 
 
 
SÉBASTIEN BOISSEAU/MATTHIEU DONARIER – Wood. Yolk (2013)
 
 
 

 
 
 
GORDON GRDINA/MARK HELIAS – No Difference. Songlines (2013)
 
 
 

 
 
 
Einmal Geruch und Spur aufgenommen, will ich nun gleich mehr sehen und hören. Es geht um (besondere) Stücke kleinerer Kombinationen mit Kontrabass. Klavier, Piano dabei erst einmal ausgeschlossen! (Besondere) Stücke kleinerer Kombinationen mit Kontrabass, in denen der Bassklang eine bestimmende Rolle spielt, und in denen die Verschiedenheit des Bassklangs zum Tragen kommt. Das führt erst einmal zu einer Bassistenliste, die dann auf Aufnahmen mit besagten Qualitäten abzuklopfen ist. Aber auf anderen Zugangswegen kann man auch fündig werden. Album Nummer 2 und Nummer 4 führten über Musiker mit anderen Instrumenten zur Kontrabasskombination.
 
Bin gespannt auf Tipps, Hinweise, Vorschläge …! Die Konstellationen nicht zu gross, Zweier, Dreier prima, Vierer in Ausnahmefällen. Der Bassklang sollte wie gesagt im Mittelpunkt stehen, gut im Zusammenklang identifizierbar, verfolgbar sein. Hier die (ganz vorläufige) Bassistenliste:
 
ARILD ANDERSEN – JEAN-JACQUES AVENEL – TOMMY BABIN – MICHEL BENITA –

GAVIN BRYARS – BRUNO CHEVILLON – MARK DRESSER – TREVOR DUNN –

MATS EILERTSEN – MICHAEL FORMANEK – RENAUD GARCIA-FONS – DREW GRESS –

BARRY GUY – CHARLIE HADEN – PETER HERBERT – DAVID HOLLAND – ANDERS JORMIN –

JOELLE LEANDRE – THOMAS MORGAN – PASCAL NIGGENKEMPER – BENZ OESTER –

WILLIAM PARKER – GARY PEACOCK – BARRE PHILLIPS – ERIC REVIS –

SKULI SVERISSON – STEVE SWALLOW – CLAUDE TCHAMITCHIAN – HENRI TEXIER

MIROSLAV VITOUS – EBERHARD WEBER – JONAS WESTERGAARD
 

2014 1 Jan.

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