Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Dezember 2013

2013 31 Dez

Tageslicht

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Last Amsterdam daylight of this year!
 
HAPPY NEW YEAR TO ALL OF US!
 
 
 

 
 
 

 
 
 
HAPPY NEW YEAR TO ALL OF US!
 
happy in meeting, enjoying, worshipping true moments …
happy in relying on your body …
happy in finding good solutions …
happy in sharing good vibrations …
 
happy …
 
 
© FoBo – Henning Bolte

2013 31 Dez

Hohe Lichter

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Das Jahr begann und endet mit literarischen Highlights. Unvergessen jene ruhigen, beschaulichen Tage des vergangenen Winters, die zwar als überdurchschnittlich dunkel in Erinnerung bleiben, aber durch das daily biking program aufgehellt wurden, und auch durch unterhaltsame Begleitlektüre – die wie Trüffel oder Pralinen portionsweise genossen, einige Wochen frischhielt wie kostbarer Vorrat: von Zeilen und Tagen ist die Rede, Peter Sloterdijks Tagebuchnotizen. Selbst ein passionierter Radfahrer, spricht er dort oft genug von diesem Sport: von Velomanen. Diese Manie lässt man sich gerne gefallen. Ein Beispiel: nach einer Bergtour auf Korsika wurde es auf der abendlichen Abfahrt etwas frisch und er notiert bedauernd und selbstvorwurfsvoll, bei solchen Gelegenheiten dürfe man doch die Jacke nicht vergessen. Der Leser wird Zeuge, wie er sich dann wochenlang mit einer hartnäckigen Erkältung herumschleppt, die ihn aber nicht davon abhält, diverse Vorträge zu halten und Auslandsreisen zu unternehmen, gemäß dem Motto, man müsse stets sein tägliches Pensum Selbstüberschreitung absolvieren.

Das Jahr endet nun mit einer literarischen Wiederbegegnung mit dem Schriftsteller Botho Strauss. Einst sah man sich selbst im Kreise eingeweihter, ausgeweiteter Einzelgänger und man fand Zeugenschaft in Büchern: Autoren wie Peter Handke, Walter Benjamin, eben Botho Strauss, Phillippe Jaccottet, Michel Serres, Octavio Paz … – für die der Weltzugang immer auch mit einer mystischen Absonderung einherging, verbunden mit dem Zugang zu Rückzugsorten und den Erlebnisresultaten und Evidenzerlebnissen von Wanderungen. In Botho Strauss´ aktuellem Buch jetzt, genannt Die Lichter des Toren – Der Idiot und seine Zeit nimmt der Autor die windowsmodulierte und quasi verapplete schöne neue Welt aufs Korn und bietet neben der erhebenden Bestätigung, ein von der Masse abgesonderter, halbgebildeter Idiot zu sein (im positiven Sinne, denn wussten wir doch: nur stotternd und stolpernd ist der Mensch er selbst) auch noch jede Menge Futter für die Frage, was sich denn verändert habe nach dem digitalen turn – dieser ganz besonderen Kehre. Man ist mittendrin beim Lesen und vergnügt sich: guten Rutsch!

 

video

 

2013 31 Dez

Last evening

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The door bell rang. To my surprise Randy Newman was standing there, a nice Stetson on his head, and a Cuban cigar in his right hand. I’ve never seen him smoking for years. We knew each other from his time in Düsseldorf. I was totally tired, and he wasn‘ very talkative, too. He just needed a place to rest. He asked me (after some long silences) if he could play something on my piano, and I told him it’s not really well-tuned. It didn’t matter for him, and he started playing „Baltimore“ which was always one of my favourite songs. Single lines lingered through the air: „Hooker on the corner / Waitin‘ for a train / Drunk lyin‘ on the sidewalk / Sleepin‘ in the rain / And they hide their faces / And they hide their eyes / Cause the city’s dyin‘ / And they don’t know why (…)“ The song ended. – Gosh, I said after a while, what a sad and beautiful song. Did you live there, Randy? – I saw photographs, I read about the town’s history. Then the apparition vanished. I woke up in my armchair, turned to my record collection and put on Randy Newman’s „Songbook, Vol. 2“ – only the man and his piano. And one more time I listened to „Baltimore“.

2013 31 Dez

Gross, klein angefangen

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vor fünfzig jahren war es gross, jetzt sieht’s klein aus. Und nun ist es fast unmöglich geworden, klein grosses zu vollbringen. Umwiederholbar!
 
 
 

 
 
 
North Country Blues

Was macht’s …

Wer sich auf die Lektüre unseres Philosophie-Buches des Januars einlässt, oder auch nur das Cover auf sich wirken lässt, weiss, dass es sich hier um einen Nachfahren eines Kult-Philosophie-Thrillers aus den wilden Siebzigern handelt, Robert Prirsigs „Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten“. Michael Harveys „Thriller des Monats“ beweist, dass auch so ein Page-Turner, der uns vollkommen in die Geschichte hineinzieht,  Luft zum Atemholen lässt: das Lesetempo verringert sich ganz und gar freiwillig, wenn in den Dialogen der drei Protagonisten eine äusserst feine Figurenzeichnung des Autors durscheint. Dass Cliff Martinez zu den wichtigsten neuen Soundtrack-Komponisten zählt, dürfte sich rumgesprochen haben. Hatte er bei „Driver“ noch die alten Synthi-Künste eines John Carpenter angezapft, so beschreitet er in Filmen wie „Only God Forgives“ und dem Sci-Fi-Kammerspiel „Solaris“ ganz eigene Wege, im Falle von Solaris verleiht die Musik dem Film zusätzliche  Tiefe, bedeutsamer als jede 3-D-Simulation. Und dass im Jahr 2014 der alte Bass-Haudegen Arild Andersen ein herrlich spannungsreiches Bass-Saxofon-Schlagzeug-Werk veröffentlicht, eine kleine  Sternstunde seiner langen Karriere, ist genauso erfreulich wie das fantastische Trioalbum „Trios“,  mit dem Carla Bley uns im letzten Herbst erfreute. Bei beiden Werken war Manfred Eicher der Produzent. Es wird noch einiges passieren in diesem Jahr. Im Frühjahr dann bitte erstmal das nächst Daniel Lanois-Soloalbum, das „You Are Wonder“ heissen soll. 

2013 30 Dez

Zum Jahreswechsel

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Sieh, diese Stadt
und sieh, sie ist kalt.
Erinnere Dich,
wie lieblich sie war.
Jetzt betrachte sie nicht
mit Deinem Herzen, sondern kalt
und sage, sie ist alt.

Komm mit mir nach Georgia,
dort bauen wir halt eine neue Stadt.
Wenn diese Stadt zu viele Steine hat,
dann bleiben wir nicht mehr da.

Sieh diese Frau,
doch sieh, sie ist kalt.
Erinnere Dich,
wie gut sie einst war.
Jetzt betrachte sie nicht
mit Deinem Herzen, sondern kalt,
und sage, sie ist alt.

Komm mit mir nach Georgia,
dort lass uns schauen nach neuen Frauen.
Wenn diese Frauen wieder kalt ausschauen,
dann bleiben wir nicht mehr da.

Und sieh Deine Ansichten,
doch sieh, sie sind alt.
Erinnere Dich,
wie gut sie einst waren.
Jetzt betrachte sie nicht
mit Deinem Herzen, sondern kalt
und sage, sie sind alt.

Komm mit mir nach Georgia,
dort wirst Du sehen, gibt es neue Ideen.
Und wenn die Ideen wieder alt aussehen,
dann bleiben wir nicht mehr,
dann, dann bleiben wir nicht mehr da.
 
Bert Brecht, „Georgia“

(still deeply impressed by the best British crime TV series of 2013, now out on BluRay and DVD, Broadchurch) 

 

I have a little private theory. One thesis is simple: a great crime/thriller story can have a more profound effect on your life than a lot of highly estimated pieces of so-called serious fiction. It’s a „can“-phrase, no general statement. I believe that a great thriller is no fast food, but a way to touch deep zones of your life, on a conscious and unconscious level. And I ‚m not simply referring to the classics a la Hammett, Chandler, Highsmith, Woolrich, Doyle et al.

I ‚m always careful about books everybody’s talking about. Uwe Tellkamp’s novel „Der Turm“ has been highly praised, and is pure bullshit in my modest opinion. „Die Asche meiner Mutter“, on the other hand, is brilliantly written, high literature in every sense, but boring to death (because you always know what will happen next). Or Peter Handkes „Die linkshändige Frau“, pure kitsch that seems to be proud of any lack of action. Its lack of imagination speaks volumes.  Or one of the most boring books of German post-war literature, „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“, another Handke novel that is – without mercy – killing hours and hours of precious lifetime. But the highlight of depressive nonsense of highest order is Handke’s „Der Chinese des Schmerzes“, in comparison to this Günter Grass’s slightly exhaustung „Der Butt“ is a hell of a ride!  Or last year’s bestseller „Shades of Grey“ – read ten pages of this piece of crap and you must think the so-called  sexual revolution had never really happened.  Völlig verklemmter Quatsch. So many books that get a nearly hysteric attention!

But, under the radar, you’ll find lost treasures that give you so much more than normal „serious“ or „mainstream crime fiction“. So, at the end of this, I highly recommend three books, one thriller, one mystery book, one more or less contemporary novel that deserve much more than the exclusive praise by a few happy critics and then vanishing into a minority „cult status“. „The Ocean at the End of the Lane“ by Neil Gaiman (okay, not really a secret anymore, but ignored (with raised eyebrows) by a lot of people who regard mystery books as third class literature!), „Der amerikanische Traum“ by Ernst Augustin (a true masterpiece!!!), and „Laidlaw“ by William McIlvanney (a crime novel I had read within two days and nights, originally published in 1977, and reissued by Cannongate Books in 2013).

 
 
 

 

Gary Warren has posted tracks by The Penguins, The Moonglows, The Orioles, and The Five Satins, the four doo-wop groups name-checked in Paul Simon’s 1983 album track, Rene And Georgette Magritte With Their Dog After The War. You remember this track that so easily can leave footsteps in anyone’s heart?

It’s a sweet, sad and beautiful song, softly surreal in its strange waltzing images of the Belgian artist and his wife dancing naked in a New York hotel room.
 
Paul Simon – „Rene and Georgette Magritte With Their Dog After the War“
 
Brilliantly, Simon soundtracks the couple’s time in America with exactly the same music that romanced Simon in his teens, blurring historical fact and personal memory, and infusing the Magrittes’ post-war narrative with the lonesome romance of ’50s doo-wop.

There is no other music like ’50s doo-wop. It’s a teenage music where kids sound like ghosts. Voices are high and keening, miked from a distance with chamber reverb, while the songs inhabit an ethereal landscape of dreams and twilight, where all titles are imaginary, all kingdoms built on air, and everyone is broken-hearted and, finally, alone. This spectral, otherworldly quality is best appreciated alone, and late at night, broadcast on the AM frequency to the small speaker on an old car radio. (Andrew Male, carefully shortened and minimally extended by M.E.)

Kino. Gestern schon wieder im Kino (wundere mich selbst). Und was für ein ingeniöses Lichtspiel:
 
 
The Piano Tuner Of Eartquakes
 
 

 
 
 
Vollkommen in Subtropen-Gefilde eintauchend, meisterhaft umgesetzt von den Quay-Brothers, Stephen Quay und Timothy Quay (als eineiige Zwillinge am 17. Juni 1947 geboren), beide einflussreiche Stop-Motion Animators, die ein faszinierendes filmisches Universum geschaffen haben.
 
 
The Piano Tuner Of Earthquakes, einer ihrer langen Filme
 
 


 
 
 
ein Film wie Musik, über Musik, mit Musik. Musik, die die Bilder durchschattet, Musik, die quillt, flutet, hervorbricht, Musik, die von weit weit weg, weit weit her durchklingt …
Ein Film über Leben, Nachleben, Schaffen, Nachschaffung, Geist, Körperspuren, Mechanik und einiges mehr …
 
 
 

 
 
Hier der Trailer des Films
 
Abgesehen von den Bauten, den Kameraeinstellungen, dem Schnitt/Fluss, ein beeindruckendes Spiel mit Licht und Beleuchtung. Meisterhaft.
 
 
 

 
 
 
Oquay, The Quay Brothers, something new for me.
 
 
 

 
 
 
Ich habe das Glück, dass das neue Amsterdamer Filmmuseum sich bei mir um die Ecke am Ufer des Ij befindet.

Two exhibitions, featuring work by the Quays, are currently scheduled for museums in Europe. The first at the Eye Film Institute, Amsterdam opening at the end of 2013, followed by an exhibition at the Centre de Cultura Contemporánia de Barcelona in 2014.
 
 
 

 
 
 
Am 10. Januar gibt es in einer ehemaligen auf dem Dachboden verborgenen Untergrund- kirche (aus dem 15. Jahrhundert) ein Filmportrait des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski mit Streichquartett live Musik dazu.
 
PS: es gibt auf Youtube eine Gesamtfassung des Piano Tuner. JA, aber man sollte zusehen, dass man dieses Lichtspiel in einem guten Kinosaal zu sehen bekommt!

 


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