Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: November 2013

Like so many people I felt that Lou Reed’s recent death was a great loss and one which seemed even more perceptible with each passing day. I think that I was more into the Velvet Underground than Lou Reed’s solo work – but this is nothing to do with the quality of his solo work, which is great – it’s just that there’s sometimes a limit to what there is time to listen to.

The track that I have always loved most of the Velvets is ‚Foggy Notion‘ – but I don’t know why …  and this is perhaps the answer …  it’s precisely the fact that I can’t say why I love it so much that explains why I love it. I can’t readily point to the emotion that it excites in me; I can’t say even what the song is about – because I have never really listened closely to the lyrics. What I can say is that when I listen to the song I get a sense of carefree playing and singing – almost as though the song were being made up on the spot (and who knows (or cares) if it was?) … there are references to calamine lotion – which is something that is very familiar … though I don’t really know what it is for … some references to Sally Mae and (I realise as I write this) some references to hitting her ‚harder harder harder‘ – Ooh dear … nothing sinister I hope … but where the narrative is going I don’t know. There are countless other songs by Lou Reed / the Velvets that are probably more memorable – or even ‚better‘ but sometimes you just need a song that you can’t get a handle on – one that remains chimerically foggy.

It’s a test
Do you love the man?
Put your palm on the love tester
On the golden mile
I reckon it’ll run red hot
I bought ‚Don’t Stand Me Down‘ in Thessaloniki
Turned it over six times in my hands and thought it a risk
Walked the wrong way to the bus station
Through a neighbourhood with a sodden dead cat in the gutter
Sunday night
White marble floor, smell of calor gas
Played it and felt scared
Had to get to the final part of ‚This Is What She’s Like‘, before I knew
It was a masterpiece
Let me go back further
Me and my brother
A picnic on Cannock Chase
On the old barrack foundations with grassy seams
We played tennis with Nanna & Grandad Gilmore
And ‚Come On Eileen‘ seemed to be on the radio all afternoon
The teak transistor
Grandad turned it up really loud
A running gag
Until Nanna shushed him
„Jim! Pack it in“
A hot summer afternoon
A Saturday
And Dexys were number one

Arve Henriksen Quartet
Jazz Live: 21.05 Uhr (am 5.11. und 12.11.)
Mit Harald Rehmann

 
Es ist typisch für die Jazzszene Norwegens, dass ihre Musiker ebenso nach der Ausformung eines besonderen Klangs streben, wie sie verschiedene Spielarten der improvisierten Musik neu und konventionsfern miteinander verbinden. Das trifft in besonderem Maße auf Arve Henriksen zu.

Der Trompeter lässt sein Instrument oftmals wie eine japanische Flöte klingen und er gestaltet weite musikalische Räume, die allerlei fremdartig anmutende Tonfiguren in geheimnisvoll wabernden Klangnebeln erscheinen lassen. Elektronik und Samples, so effektvoll wie sensibel beigesteuert von Jan Bang, sorgen zudem für eine im wahrsten Sinne des Wortes bezaubernde Musik, die meditativ und hypnotisch wirken mag, die aber genauso auch den wachen Sinn mit hochspannenden Klangerlebnissen voller Bildhaftigkeit und Fantasie belohnt.

Arve Henriksen – Trompete, Elektronik
Jan Bang – Sampler, Elektronik
Audun Kleive, Helge Norbakken – Schlagzeug, Elektronik

 
Aufnahme vom 10.10.13 aus der Unterfahrt in München

2013 4 Nov.

Klopp in The Guardian

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Klopp is the incurable romantic. To him Dortmund are the Rebel Alliance to Bayern’s Death Star, but his club can compete. The players have an average age of 25 and they will enter their prime years over the course of Klopp’s contract. „The important thing is new ideas, not money,“ he says. „It is important to make the next step. You always want to be the team that can beat the one with more money.“

2013 4 Nov.

Let The Power Fall

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Mit der Ausnahme seiner Duo-Platte mit Brian Eno, THE EQUATORIAL STARS: was hat Robert Fripp für seichte Gitarren-Improvisationen abgeliefert in den letzten zehn, zwölf Jahren, vorzugsweise in Kirchen, gerne auch mit melodieversessenenen Saxofonisten resp. Flötisten aus der Zuckerbäckerei des soft jazz! Und welch ein Glück, dass mir dieser Tage sein bestes und expressivstes Frippertronics-Album in die Hände fiel, von 1981, eine Schallplatte, leicht verknistert, lange vergriffen: LET THE POWER FALL. Kann man in einem Atemzug nennen mit seinen frühen Duo-Alben mit Brian Eno (NO PUSSYFOOTING und EVENING STAR), und jenem anderen vergessenen Meisterstück, GOD SAVE THE QUEEN (mit David Byrne). A buried treasure indeed! Sogar Down Beat vergab hier einst fünf Sterne! Ich bringe die Platte gleich in die Wäscherei bei meinen Freunden von Klangpunkt, Aachen :)

2013 4 Nov.

Planung für die nächste Radionacht

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Für die nächsten Klanghorizonte, kommenden Samstag, teuflisch früh um 4.05 Uhr, habe ich schon einen Plan. Asmus Tietchens wird auf jeden Fall zu hören sein, der Meister des „Pseudopop“ mit seinem dritten, 1983 erschienen Album für Sky Records, IN DIE NACHT heisst es, und er spielte es mit seinem Zeitzeichenorchester ein.  Kommt am 15.11. bei Bureau B neu raus. Darüber hinaus spiele ich endlich Musik aus einer der für mich aufregendsten Piano-Bass-Schlagzeug-No-Jazz-Platten des Jahres von DAWN OF MIDI, und  direkt danach, im gnadenlosen Showdown, Tim Heckers furioses neues Teil VIRGINS, das speziell Manafonista Martina sehr gefallen dürfte. Ansonsten Musik von Robert Fripp (LET THE POWER FALL, von 1981), Mika Vainio, den Tindersticks und Matt Elliott. Ach so, ich spiele auch zwei Tracks aus der umfamgreichen ECM-Compilation SELECTED SIGNS.

2013 4 Nov.

Danke, Fremde,

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für das wahrlich zauberhafte und entzaubernde Gedicht, das ich gerade, bei Bagels & Beans in Aachen, in der FAZ, von dir gelesen habe, auf der ersten Seite des Feuilletons. Ich weiss gar nicht, von welcher Disco-Ära du da sprichst, von der in den 80ern oder 90ern, aber du triffst die Töne und Bilder mit all der gebotenen poetischen Unschärfe, umgehst jedes Klischee, selbst das vom Abschied. Und du heisst Silke Scheuermann, was bestimmt kein Künstlername ist, es sei denn, du wärst als Kabaretttistin unterwegs. Bist du aber nicht. „Uraniafalter“ heisst das Gedicht. Und hätten wir schon die Rubrik „Gedicht des Monats“, du hättest das ideale Novembergedicht verfasst. Take care, stranger!

What we have here is a weird mix of ambient soundscapes and beat-heavy industrial trance; it feels like a soundtrack to some sort of brutalist post-apocalyptic rave. In my mind, it conjures up black and white images of deserted industrial space, filled with jagged edges and metal structures. It’s stark, yes, but it’s also quite therapeutic. I can sort of switch off and let myself become fully engrossed in this alternate world. Ironically, it’s not the sort of music you want to share with others. I’m aware that writing this piece means I’m sharing my thoughts on the music with you but I mean share in a different sense. It’s an album that you only ever want to listen to when you’re on your own; late at night. This is subtle music that’s made specifically for the recluse. The person that wants to sit in his own company and be overcome by the powerful imagery these bursts of sound create. The juxtaposition of calm, atmospheric pieces and heavy industrial beats work to give an almost frightening nightmare. Strange enough you can dive into and love it, let’s call it immersion.

Dora Bruder war der erste Roman, den ich von Patrick Modiano gelesen habe, danach hat mich dieser Autor nicht mehr losgelassen. Jede Neuveröffentlichung musste ich lesen, keine war seither eine Enttäuschung. 2013 nun erscheint Horizont, ein kleiner Roman – dicke, ausladende Bücher sind Modianos Ding nicht – , der natürlich wieder in Paris spielt und wieder irrt jemand durch die Straßen, und einmal mehr ist jemand auf der Suche. Bosmans, der Protagonist, spürt nach vierzig Jahren seiner verlorenen Jugend nach. Eine gewisse Margaret Le Coz spielt dabei eine besondere Rolle. Damals seien noch alle Wege offen, der Horizont weit gewesen…
 
 
 

 
 
 
„Schwindel erfasste ihn bei dem Gedanken an das, was hätte sein können und nicht gewesen war. Diese Erinnerungsfetzen bezogen sich auf die Jahre, in denen das Leben voller Kreuzungspunkte ist und so viele Alleen sich vor einem auftun, dass man die Qual der Wahl hat. Die Wörter, mit denen er sein Notizbuch füllte, gemahnten an den Artikel über `dunkle Materie´, den er an eine Zeitschrift für Astronomie geschickt hatte. Er fühlte nur allzu gut, was alles, hinter den genauen Ereignissen und vertrauten Gesichtern, zu dunkler Materie geworden war: kurze Begegnungen, verpasste Rendezvous, verlorene Briefe, Vornamen und Telefonnummmern, die in einem alten Taschenkalender stehen und die man vergessen hat, und all die Frauen und Männer, deren Wege man gekreuzt hat, ohne es überhaupt zu wissen. Wie in der Astronomnie, war diese dunkle Materie gewaltiger als der sichtbare Teil des Lebens. Sie war unendlich. Und er, er verzeichnete in seinem Notizbuch ein paar schwach flimmernde Lichtpunkte in der Tiefe dieser Finsternis. So schwach flimmerten diese Lichtpunkte, dass er die Augen schloss und sich konzentrierte auf der Suche nach einem bedeutungsschweren Detail, das ihm erlauben würde, das ganze wiederherzustellen, doch es gab kein Ganzes, nur Splitter, Sternenstaub. Gern wäre er eingetaucht in diese dunkle Materie, hätte die abgerissenen Fäden einen nach dem andern wieder verknotet, ja, wäre umgekehrt, um die Schatten festzuhalten und mehr über sie zu erfahren. Unmöglich. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als die Namen wiederzufinden. Oder auch die Vornamen. Sie wirkten wie Magnete. Sie förderten wirre Eindrücke zutage, die nur schwer zu erhellen waren. Gehörten sie dem Traum oder der Wirklichkeit?“
 
 
 

 
 
 
Patrick Modiano hat wieder einen wunderbaren Roman geschrieben. Musikalisch fällt mir zu diesem Buch besonders das Werk von Harold Budd ein und hier besonders die CD The Pearl (Harold Budd & Brian Eno).
 
 

 
 
Außerdem: passsen dazu Stücke von der CD The Return/Film by Andrey Zvyagintsev/Music by Andrey Dergatchev: Underwater und Piano; von der CD Jan Bang; Narrative from Subtropics die Stücke: The Deep Serene und Sinking Ship und schließlich von der CD Zsòfia Boros: En otra parte die Kompositionen Canciòn triste (Fracisci Calleja) und Ecrovid (Martin Reiter).
 
 
 

 

Tête à Tête (official video)

„Simple and sophisticated, heartfelt with an edge, and a voice I love since the days of Gorky’s Zygotic Mynci. I even like those of his songs that are only half as good.“ (m.e.)


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