Manafonistas

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2013 29 Nov

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (58)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 5 Comments

… also gut, die siebziger Jahre. Da hätte ich noch was, ein echter Burner: Vor fast 42 Jahren, Anfang 1972 erschien eine Platte der Gruppe NEU, auch die Platte, sie nannte sich schlicht NEU und auf ihr findet sich der 10-Minute-07-Hammer Hallogallo. Hinter NEU verbargen sich Klaus Dinger und Michael Rother, die mit Hallogallo ein magisches, ja, hypnotisch wirkendes Stück Musik geschaffen haben. Michael Rother sagte einmal über Hallogallo:
 
 
 


 
 
 

„Das Stück zieht nach vorne, ganz gerade Schnur. Wenn du auf diesem Zug bist, hast du keine Angst, dass da ein Bahnhof kommt mit drei Stunden Aufenthalt, es geht immer weiter. Keine Bridges, keine Refrains, einfach frei raus. Grenzenlos, in die Freiheit.” Recht hat er! Noch heute kann ich das genauso nachvollziehen. 2001 kamen die NEU-Platten auf CD heraus, auch NEU 2. Auf dieser Platte findet sich das Stück Für Immer auch hier wieder der gleiche Drive, aber die Betörung ist nicht so perfekt wie bei Hallogallo.

 
 
 


 
 
 

Ähnlich hypnotisch wirkende Musik erlebe ich auch bei Irmin Schmidt, das Stück Rapido de Noir ist gerade auf einer Doppel-CD wieder erschienen. Es handelt sich um eine Werkschau der Musik Irmen Schmidts aus den letzten 30 Jahren. Nach einem frühen Schmidt-Stück nennt sich die Platte Villa Wunderbar.  Die Zusammenstellung, zumindest, was die zweite CD betrifft (Filmmusik), wurde von Wim Wenders besorgt. Die ganze CD des CAN-gründungsmitglieds Irmin Schmidt scheint mir überaus gelungen und interessant. Aber zurück zu Rapido de Noir: der Hörer sitzt im Zug, die Landschaft rast vorüber, das Passieren von Weichen hört sich an wie zu meinen Jugendzeiten, als die Schienen noch verschraubt, nicht verschweißt waren, es geht durch Tunnel, andere Züge passieren …, schade, dass die Fahrt nach knapp sieben Minuten schon vorbei ist.

 
 
 

 
 
 

Übrigens, Randy Newman ist gestern 70 Jahre alt geworden. Ich erinnere mich an ein wunderbares Konzert in der Stuttgarter Liederhalle und hab zur Feier des Tages die Platte 12Songs aus dem Jahre 19070 herausgesucht und wieder einmal genossen.

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5 Comments

  1. Henning:

    Das find ich nun hier einen tollen Satz, so:“ … und hab zur Feier des Tages die Platte 12Songs aus dem Jahre 19070 herausgesucht und wieder einmal genossen.“

    Toll, weil der so ohne jegliche Umschweife richtig von innen heraus kommt.

    Überzeugt. Sofort. Jetzt. Und. Gut. Schön.

  2. Michael Engelbrecht:

    Das Album kenne ich nicht, habe ich mir bestellt, weil ich Gregor bei Randy mehr traue als bei Ludwig van – und, weil einer im Netz diie Intimität des Sounds so lobte.

  3. Martina:

    Danke, Gregor, du triffst hier voll meinen Geschmack. Ich höre die Platte „Neu!“ gerade schon zum zweiten Mal auf youtube in vollständiger Länge, unglaublich gut, und werde sie mir bestellen, weil die Lautsprecher meiner Anlage viel besser sind als die Notebook-Lautsprecher. In die andern höre ich später rein.

  4. Martina:

    Das Irmin Schmidt Cover hat auch was. Die weiße Figur rechts könnte ein dreijähriges Kind gemalt und ein liebes Gespenst gemeint haben, mit Kerze auf dem Kopf. Ein so liebes Gespenst, das es leider nicht schafft, seinen Job zu machen und die Leute nachts zu erschrecken.

  5. Michael Engelbrecht:

    Neu! ist eine Platte, die auch als “Klassiker” nicht verliert, sie kann immer noch staubfrei genossen werden. Übrigens habe ich ein seltsames Gedächtnis für erste Anblicke bestimmter Cover. Ich weiss, als wäre es heute, wie dieser Erstlng von Rother und Dinger im Schaufenster von Musikhaus Schlüter in Dortmnund zu sehen war. Das Rot fiel ins Auge, auch das pralle Warenangebot des Neuen!


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