Nachdem ich kürzlich als Jury-Mitgied die gesamte dänische Jazzproduktion durchhören durfte (mehr als 160 Scheiben), um zur Nominierung von je fünf Kandidaten in fünf Kategorien für die jährlichen dänischen Jazzpreise zu kommen (bestes Album, bester Debütant, bestes Spezialalbum, bester Komponist, bestes Vokalalbum), wäre eigentlich slowing down und zeitoffenes Hören angesagt gewesen. Doch es stapelt sich weiter. Nun Stipendien-Anträge für Kompositionen beurteilen und aussieben.
Siebenundzwanzig an der Zahl in den nächsten Tagen durchackern. Ist erstaunlich interessant, bin selbst überrascht. Nach den Sitzungen nächste Woche Auftritt mit Lecture auf London Jazzfestival. Nach langer Zeit mal wieder auf die Insel hier um die Ecke (360 km südwestlich). Und da gibt’s nicht nur Musik aus dem hiesigen Flachlanddelta, sondern auch reichlich aus dem langen bergigen Küstenstrich oben im Nordwesten (kuratiert von Fiona Talkington). Jetzt am Wochenende noch nach s’Hertogenbosch (Herzogshain) hier, um die neuesten Streiche von Jan Bang mit Streichquartett mitzuerleben (und wieder drüber zu berichten). Ja, und die Stapel hier vor mir müssen dann weiter warten. Ganz oben drauf:
Niels Lyhne Løkkegaard – Sikorski
(mit 8 Klarinetten, 4 Kontrabässen, 4 Schlagzeugen, 1 Trompete, 1 Saxophon)
Eldbjørg Raknes – Open (vocal solo)
Kris Davis – Massive Threads (piano solo)
Achim Kaufmann/Frank Gratkowski/Wilbert de Joode– geäder
Über das dänische Unternehmen und die Scheiben bald noch etwas.