Freitagabend war es spaet geworden. Bis er von der Arbeit mit Bus und Bahn nach Hause durchgerutscht war, bis er gegessen hatte, sich die Ruhe der Wohnung auf ihn uebertragen hatte, bis er eingeschlafen war….
Auf 5 Uhr war sein Wecker gestellt. Aber am Samstagmorgen wachte er kurz vor 4 Uhr auf und konnte nicht wieder einschlafen. Er ahnte dass die Muedigkeit ihn spaetestens in drei bis vier Stunden wieder einholen wuerde. Er tappte in die Kueche, machte sich eine Tasse Kaffee und schaltete das Radio ein um sich in den Tag geleiten zu lassen.
Um 5 Uhr, als die Radiosendung zu Ende war, hoerte er noch die Nachrichten und schaltete dann das Radio aus. Er legte eine CD auf, die fuenf Minuten Nachrichten waren genug von dem was er aus der Welt da draussen hoeren und wissen wollte.
Um 6 Uhr 30 der Bus zum Bahnhof, dann der Zug zur Arbeit. Die fruehen Tagesstunden und die noch vorherrschende Dunkelheit liessen ihm Platz für eigene Gedanken, Traeumereien und Erinnerungen. Wie oft schon hatte er hier gestanden, auf den Zug gewartet? War hin und auch wieder zurueckgefahren? Wie ging es den Menschen die ihm am Herzen lagen? Man muesste mal wieder telefonieren, sich treffen…
Ueber Kopfoerer hoerte er Musik; das Geplapper der spaerlichen Zahl von Mitreisenden wollte er nicht hoeren.
Angekommen wartete er auf den Schliessdienst der ihn mit den anderen ins Gebaeude lassen wuerde. Langsam wurde es hell draussen. Er genoss die verbleibende Zeit und fuehlte sich ganz nah bei sich; bei sich und der Musik die ihn umfing. Mit Arbeitsbeginn wuerde sich diese Ruhe unweigerlich in ein Gemisch aus Durchsagen, laermenden Menschen und der Musik aus den einzelnen Ladenlokalen mischen.
In zehn Stunden geht es dann wieder zurueck: Die Fahrt nach Hause. Wieder in der Dunkelheit; wieder mit Musik die ihn begleitet, troestet und mit seinen Blicken in die Dunkelheit verschmilzt.