Es wird wohl das letzte Mal sein, dass man die afrofuturistische Queen, die das Erbe von Marvin und Sly mit Prince und Eriyka im Gefolge antritt, in einem so kleinen Club sehen kann. Ein Manafonista wird sich ganz vorne an den Bühnenrand drängen und das Tanzbein zur Zauberstimme der „elektrischen Lady“ schwingen. Zur gleichen Zeit werden am Donnerstag die JazzFacts um 21.05 Uhr Norwegen ins Zentrum rücken. Am Freitag dann geht es Schlag auf Schlag: Bill Callahans fantastisches Songalbum „Dream River“ erscheint, auch auf Vinyl (und die Reaktion der Kritik ist äusserst kontrovers, gut so!), man kann sich den einzigen Song besorgen, den Brian Eno im Jahre 2013 zum Besten gibt, die Coverversion eines Peter Gabriel-Liedes (allerdings eher gesprochen als gesungen), und Ralph Towner veröffentlicht „Travel Guide“: drei Gitarristen (Wolfgang Muthspiel, Slava Grigoryan gesellen sich dazu) spielten in Lugano ein ganz feines Album ein. Und zu allem Überfluss des Guten erscheint heute auch noch der neue Roman „Bleeding Edge“ (das Original) von Thomas Pynchon, seine Abrechnung mit modernen Zeiten, in denen Menschen sich nicht mehr anblicken, sondern „nach geistiger Malware abscannen“. Marisha Pessls „Die amerikanische Nacht“ ist gestern im Buchhandel angekommen, dieser „mystery thriller“ mit Tiefgang erteilt dem geneigten Leser mal wieder einer Lektion darin, was es heissst, zwischen zwei Buchdeckeln zu verschwinden.
2013 17 Sep
Janelle Monae im Kölner Stadtgarten, und andere Vorboten eines guten Wochenendes
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 2 Comments
2 Comments
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Michael Engelbrecht:
Auch die KRIMI COUCH erklärt die „amerikanische Nacht“ zum Volltreffer:
„Ohne die Autorin zu kennen und ohne eine Ahnung, was ihn in diesem Roman erwartet, nur erstmal neugierig geworden durch die reichen Illustrationen im Text, verfing sich unser Rezensent schnell in dem feinen Gespinst der faszinierenden Handlung. Die Melange aus Thriller mit Mystery-Touch und Gesellschaftsroman entpuppte sich als »Ganz großes Kino«. Ein Begriff, der für einen Roman über das geheime Leben eines Filmemachers treffender nicht sein kann. Mit Die amerikanische Nacht legt die Autorin ein ausgereiftes, vielschichtiges Werk vor, das viele Genres in sich vereint.“
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Michael Engelbrecht:
Bill Callahan’s been making exceptional albums for over twenty years. With his latest and eighteenth, Dream River, he shows no sign of running out of those creative juices anytime soon. He requires some concentration on the part of the listener. But if you are willing to let him take you on a journey, it’s one you’ll revisit for life.