Die Musik von Dysnomia ist streng komponiert. Aber sie trägt keine Fesseln. Ein postminimalistisches, akustisches Trio: Piano, Bass, Schlagwerk. Während das präzise Uhrwerk die Zeit abspult, Metrum für Metrum, bleibt die Musik auf wundersame Weise elastisch. Dawn of Midi machen es anders als Nik Bärtschs Ronin oder The Necks. Sie finden den dritten Weg, sich vor der elektronischen Musik (und anderen Tranceinduktionen der Musikhistorie) zu verbeugen. Ein einziges Solo, und man könnte das, was ein Pakistaner, ein Inder und ein Marokkaner anstellen, Jazz nennen. Das Solo gibt es nicht. Auf diesem vorzüglichen Werk produzieren sie eine raumgreifende Leere, in der grosse Fussfreiheit herrscht. Wovon träumen Roboter auf dem Tanzboden?
2013 14 Sep
Wovon träumen Roboter auf dem Tanzboden?
1 Comment
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Michael Engelbrecht:
Dawn of Midi and The Necks would be a good choice for the 10th Punkt Festival, by the way.