Das berühmteste Spiegeleierbrutscheln der Pophistorie befindet sich auf Pink Floyds Album Atom Heart Mother. Hätte es Alans psychedelisches Frühstück gegeben ohne Luc Ferrari? Fragen Sie mal Alan Parsons!“
Raum und Zeit sind durchlässige Grössen in der Musik am frühen Samstagmorgen, dem 6. Juli, man denke nur an die Songs von Meredith Monk: mit ihren avantgardistischen Vokaltechniken streift sie, halbbewusst, unbewusst, Gesangsrituale, die seit Jahrhunderten, bei den Pygmäen, in Tuva, oder anderen entlegenen Orten, zur Alltagskultur zählen, zu schamanistischen Praktiken. In den USA nannte man das schon mal „Kiffermusik für Fortgeschrittene“. Gesang als Anrufung und Beschwörung. Weitere leicht unwirkliche Klangräume öffnen sich in den Werken von The Dowland Project („Achtung: Minnesänger funken vom Mars“, merkt Karl Lippegaus in der SZ an), These New Puritans (das mutmasslich grossartigste Popalbum des Jahres 2013 hat ein kleines Problem, es ist gar kein Popalbum), Cristal (Dronemusik lebt!), und Luc Ferrari. Die „editions mego“ haben die vier Werke von Ferraris Reihe „Presque Rien“ auf einem hervorragend aufbereiteten Vinyl-Doppelalbum herausgebracht (45 rpm)! Der Boden unter den Füssen schwankt fortlaufend, eine Insel trennt sich vom Festland, und einem fernen Sommer im Jugoslawien des Jahres 1970 sollte man auch nicht blind vertrauen. Das kann ja nicht alles an Fumeux Fume, einem Haschischtraum aus dem 14. Jahrhundert liegen! Das Buch zu dieser „blauen Stunde“ stammt von Markus Gabriel und heisst „Warum es die Welt nicht gibt“. Hier wird ein „Neuer Realismus“ begründet, in dem auch die irrwitzigsten Träume Bestand haben, auch wenn es das IPhone 1000 noch nicht gibt, das unsere nächtlichen Filme in nullkommanichts scannt!