Manafonistas

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Archives: Juni 2013

2013 29 Jun

Wardruna: Yggdrasil

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Last time I had an „authentic pagan experience“ was in Kristiansand, during the 8th Punktfestival, September 2012, curated by Brian Eno: the English group named Cyclobe surpassed all my expectations with subtle drones, ancient instruments and self-made recorders, archaic rhythms: terra incognita of old lost Britannia. Distant echoes of the „Wicker Man“, the holy grail of dark folk. So, no question, I was curious when reading your review – and a bit sceptical: elements of heavy metal easily turn into over-pathetic walls of sound, much ado about nothing, so to speak. What I experienced was a great surprise: the sounds of nature perfectly mixed with the music, the language sometimes buried in the overall sound, sometimes flying on top of it. I will play Wardruna’s new album in one of my next radio shows, possibly before a new recording from another Norwegian guy, Geir Jenssen, and his explorations of volcanic sounds …

 

 
 

Von Gary Peacock (double bass) und Marilyn Crispell (piano) erschien jüngst bei ECM Azure. Man höre sich nur Goodbye, Waltz after David M oder das Stück Bass Solo an und man wird von diesem Zusammenspiel verzaubert sein. Aber die CD schmeichelt sich nicht mit Balladen in die Ohren der Hörer ein, nein, die Platte beginnt mit einem durchaus nicht einfach anzuhörenden Opener, der Marilyn Crispell-Komposition Patterns und endet mit der titelgebenden Ballade Azure des Duos Peacock/Crispell. Es sei hier an eine wunderbare Doppel-CD erinnert, an das Debut von Marilyn Crispell bei ECM Nothing Ever Was, Anyway, auch damals war Gary Peacock mit dabei, aber eben auch noch der geniale Schlagzeuger Paul Motian († 22. November 2011). Thema der Platte: die Musik von Annette Peacock.

 
 
 

 
 
 

Als die neue Peacock/Crispell-Platte bei mir eintraf, dachte ich, es wäre an der Zeit, einmal wieder einen Abend mit Duets zu verbringen. An weitere vier unfassbar gute Duo-Platten möchte ich heute erinnern. Um bei den Musikern aus derselben „Familie“ zu bleiben: Paul Bley & Niels-Henning Orsted Pedersen nahmen vor etlichen Jahren, nämlich bereits 1973, die Platte mit dem schlichten Titel Paul Bley/NHOP auf, eine meiner Lieblingsplatten, sowohl von Bley als auch von NHOP. Vorgetragen wurden wesentlich Kompositionen von Paul Bley, aber auch von Annette Peacock und Carla Bley. Letztere erinnert mich an eine Platte mit dem Titel DUETS, eingespielt von Carla Bley und Steve Swallow. Mit dem Programm dieser Platte hörte ich die beiden in Stuttgart in einem überragenden Konzert.

 
 
 

 
 
 

Im Juli des Jahres 1981 nahmen Denny Zeitlin (piano) und Charlie Haden (bass) in San Francisco das Album Time Remembers One Time Once auf, auch so eine Duo-Platte, die in jeden gut sortierten Plattenschrank ihren Platz finden sollte. An besagtem Abend liefen auch noch Platten von Charlie Haden & Kenny Barron Night and The City und Kenny Barron & Stan Getz People Time von 1992, aufgenommen während eines Konzerts im Café Montmartre im März 1991 in Kopenhagen. Es sollte die letzte Schallplattenaufnahme von Stan Getz sein, er starb drei Monate nach diesem bewegendem Konzert im Juni 1991. Kenny Barron schreibt zu dieser Doppel-CD: „The music on the recording is very special, not only because it´s the last documented recording of Stan Getz, but also because the music is real honest, pure and beautiful in spite of the pain or perhaps because of it.“

 
 
 

 
 

 

 
 

“ A few years after moving to the U.S., Mergia decided to record an album that merged the sounds of his youth with modern technology. Working alone, he assembled a drum machine, a Rhodes piano, a Yamaha DX7, and his accordion, and got to work arranging old Ethiopian songs for this mostly modern palette. The results are striking and unusual. If Cluster had been from Ethiopia instead of Germany, this is probably about what they would have sounded like. Mergia uses the Moog to make his buzzy bass lines, fills in chords and texture with the Rhodes, and then solos over the top, alternately on the accordion or the Moog, in an inimitably Ethiopian style.“ (Joe Tangari)

 

„Der Höreffekt dieses Albums ist schwer zu beschreiben. Die Musik ist einfach und geradlinig, handwerklich richtig gut, ohne dabei anzugeben. Sie fühlt sich gleichermassen ländlich, nostalgisch und futuristisch an. Man ersetze die „drum machine“ durch Händeklatschen, und man wäre nur ein Haarbreit entfernt von einer ethnographischen Aufzeichnung. „Drum Machines“ und Synthesizer sind heutzutage gewöhnliche Zutaten in der äthiopischen Musik, aber nicht in der Art, wie sie hier gebraucht werden. Was sie von andere Musik aus Addis Abeba und Umgebung unterscheidet, ist wohlmöglich, dass sie in grosser Zurückgezogenheit, und aus einer besonderen Sehnsucht nach einer verschwundenen Vergangenheit heraus, entstanden ist. Sie ist introvertiert wie kaum eine andere urbane Gegenwartsmusik dieses Landes. Eim bisschen anders als alles, was man derzeit zu Ohren kriegen könnte!“ (Teilübersetzung einer Besprechung von Pitchfork, der ich mich inhaltlich nur anschliessen kann, m.e.)

2013 28 Jun

Hitchcockian

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„It enthrals at every stage of its unpredictability. Grippingly original.“ The Times

„A weaver of dark and disturbing crime fiction … Lemaitre brings his stinging, bitter story to a genuinely unexpected conclusion.“ Daily Mail

„The book moves from read-as-fast-as-you-can horror to an intricately plotted race to a dark truth.“ Observer

„Hailed as the most important crime novel in translation since Stieg Larsson’s The Girl with the Dragon Tattoo, Alex similarly features as an intriguingly flawed feminist heroine bent on vengeance, and will likely prove a sensation of the crime fiction year.“ The Irish Times

„A beguiling series of investigations linked only by Alex, a Parisian version of Lisbeth Salander.“ Sunday Times

„Every so often a crime novel comes along that creates a remarkable buzz … a truly thrilling command of language.“ Good Book Guide

„Exhilarating, literary, Hitchcockian.“ Le Monde magazine

„An absolute gem … wonderfully dark, scary, mad, bad and dangerous to know, but just far too good to miss.“ Raven Crime Reads

„A spectacular plot twist and the tension, along with the body count, mounts ever higher – an invigoratingly scary, one-sitting read.“ Guardian

 

In Deutschland fiel unser derzeitiger „thriller of the month“ in der Kritik weitgehend durch. Vielleicht hat man sich von dem trashigen Umschlagcover und dem kalkulierten Titel abschrecken lassen. Tatsächlich ist Pierre Lemaitres „Alex“ (hierzulande, bei Ullstein, vermarktet unter dem Titel „Ich will dich sterben sehen“) ein exzellenter Thriller, noch dazu sehr gut übersetzt. 

Sommertour 2013 (… im ausgefallenen Sommer)

 

„It’s not too loud, isn’t it?“, fragt der Mann mit der Kappe zwischendurch. Tony Crow, Yamaha Keyboards, die jederzeit auch mal ein Bösendorfer Flügel sein könnten, und Kurt Wagner, Gitarren und der Meister des Murmelgesangs, sind das Herzstück von Lambchop, sie sah ich schon 1998 im Electric Ballroom in Camden Town, London, als sie auf grosser Reise waren mit Calexico und Vic Chesnutt. Letzterer zählt sicher zu den tragischen Musikerschicksalen, er wurde inzwischen zu Grabe getragen, und mit etlichen Liedern ihres Albums Mr. M liefern Lambchop letztes Geleit, und nachdenklichen Stoff über die zerfallenden Dinge des Lebens. Sie machen das auch im Aachener Musikbunker dermassen leise und intensiv und fernab des grossen Wortes, mit dem Sog flüchtiger Bilder und fragmentierter Texte! Ihre Lieder und Instrumentalstücke wirken wie aus einer anderen Ära (stellen Sie sich Herb Alpert als beinharten Existenzialisten vor, oder Frank Sinatra als mafiafernen Hobo und Underdog mit Lust am Antipathos!) – und könnten leicht für leichte, sentimentale Ware gehalten werden, wären sie nicht voller Understatement, Zwischentöne und Finessen. Der neue Blasinstrumentenspieler (Klarinette, Bassklarinette, Sopran- und Tenorsaxofon, Querflöte, ein wenig Gesang) bereichert das Kollektiv mit einer lässigen Genauigkeit, die Kurt Wagner nutzte, um nach Herzenslust und – leid zu säuseln, zu flüstern und zu hauchen, als wäre er daheim auf der Veranda, „and the sky opened up like candy.“

2013 28 Jun

Die harte Tour

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Dass Neil Young and Crazy Horse anno 2013 alte Fans immer noch verprellen können, ist nur noch mit Ironie und Nachsicht zu kommentieten. Manche alten Männer bewahren sich halt ihren guten Zorn, und scheuen jene Art von Milde, die einem die Aura eines ewigen Gestern andient.

2013 27 Jun

Theda Bara: der erste Vamp

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A Fool There Was (1915)

 

A Fool There Was was a film based on a famous Rudyard Kipling poem called The Vampire. It dealt with a femme fatale who, using her feminine wiles, lured men to their destruction. A huge publicity campaign was drummed up by Fox to promote his new film and star. Theda became „Theda Bara“ (an anagram for „Arab Death“). Stories were circulated by Fox’s press agents, telling of Theda’s exotic past, and a nice girl from Cincinnati soon became a notorious „man-killer.“ This was to be Hollywood’s first ever publicity campaign and Theda Bara became Hollywood’s first studio-manufactured „star.“

 

 
 
 
Marsen Jules Trio: Presence Acousmatique
 

Und was ist das für ein Genre? Post-Harold-Budd-Electro-Kammer-Ambient-Violinen-Null-Jazz-Wo-Bin-Ich-Musik, so ungefähr! Unsere Freunde von BOOMKAT schreiben zu dieser Arbeit: Marsen Jules presents one of 2013’s finest entries to the neo-classical/ambient canon. Présence Acousmatique was recorded by Juhls (electronics, live-soundscaping) accompanied by friends, Anwar (violin) and Jan-Phillip Alam (piano, violin) in their still young trio, exhibit the calm and confidence of a unit with much more experience recording together. With occasional saxophone assistance from Roger Döring they narrate a six song cycle of sumptuously noirish mood-scaping deeply indebted to Badalamenti in much the same way as Bohren und Der Club of Gore, only Marsen’s feel for electronics defines this as his own with finely assembled layers of electro-acoustically enhanced atmosphere diffused to liminal perceptibility creating at once vast and someone comfortingly close, tactile sensations of space and place colouring a pitch black backdrop with a glowing ambient mid-range where his gently suggestive scenes to unfold.

2013 26 Jun

Ja bitte, Iva Bittová!

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„Improvisation“ (if not to say: „performance“)
 

2013 25 Jun

„Help“ restored, on BluRay and DVD

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Hello, my name is Johnny Appleseed! Fun! That’s what’s in this package. No serious message, no brutal revelations; just fun, historic fun. From a time when the Beatles (and a whole generation) took themselves less seriously, HELP! provided the soundtrack to many of our lives and times. Ringo’s life is imperiled by an ancient sacrificial ring stuck on his finger. The ring makes him the target of a group of hilariously demented oriental mystics, who chase the boys from London to the Swiss Alps to the Bahamas. But wait! There’s more to this perfectly restored classic than meets the eye – namely an electrifying encoded Hi-Fi soundtrack, adding an unprecedented dimension to the original songs: HELP! „You’re Gonna Lose That Girl,“ „You’ve Got to Hide Your Love Away,“ „Ticket to Ride,“ „I Need You,“ „Another Girl“ and „The Night Before“. The visual execution of these songs is incredibly stylish – so just relax and experience this movie event, and let the memories of a lost era flood your mind! Best wishes from Mr. Appleseed!


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