„The Transylvanian Concert“ ist der Titel der CD des Duos – das der aus Rumänien stammende, jetzt in New York lebende Pianist Lucian Ban und der die Bratsche spielende Mat Maneri jetzt herausgegeben haben. Sie beide traten in einem sog. „Kulturpalast“ auf, nicht weit von dem Ort entfernt, wo Lucian Ban aufwuchs und Bartok seine intensiven Nachforschungen zur alten Folklore des Landes betrieb. Beides klingt durch, alte Klänge der ersten Heimat, zugleich aber auch, und immer wieder, kurze Anspielungen berühmter alter Jazzsongs, oft nur für Sekunden, und fernab standardisierter Standards.
Die Räume der Kindheit müssen ihre Dämmerung behalten, schrieb der französische Philosoph Gaston Bachelard in seinem Buch „Poetik des Raumes“, und etwas von diesen nie vollständig ausgeleuchteten, nie ganz fassbaren Kindheitsräumen suggeriert auch das Cover der Cd: eine von der Nacht immer mehr eingenommene Grenze zum Wald, gerade noch erkennt man die Schemen zweier Tiere am Waldrand, eine Spur von Grün, das auch rasch verschwinden wird. Musik aus dieser hinreissenden Darbietung gibt es in meiner Ausgabe der JazzFacts am 6. Endlich mal wieder ein Cover von ECM, das etwas vom Geist (und den Geistern) der Musik enthüllt!