„Die Rockmusik, so scherzte der Regisseur Wim Wenders einmal in einem Interview, bot ihm und anderen Deutschen seiner Generation die „einzige Alternative zu Beethoven“. In der Aussage steckt wahrscheinlich ebenso viel Wahrheit wie Übertreibung; wenn man bedenkt, welche Rolle Reisen und weit entfernte Ziele in seinen Filmen spielen, scheint es sicher anzunehmen, dass Wenders mit dem brennenden Wunsch vertraut ist, von allem Deutschen (für das Beethoven nur Synecdoche war) wegzukommen. Jukeboxen, wie man sie so oft in seinen Filmen findet, machten ihn mit dem ursprünglichen amerikanischen Rock and Roll und der Melomanie bekannt. Für junge Ohren in den sechziger Jahren war Rock noch ein egalitärer, weitgehend anglo-amerikanischer Sound. Er versprach, den Zuhörer durch die ihm ureigene Kraft an einen anderen Ort zu entführen: das muss man hören, war ein Losungswort. Wenders begann das entscheidende Jahrzehnt des Rock als Teenager-Schüler, beendete es aber als Filmemacher.“