Wozu solche Musik gut sei, fragte mal einer hinsichtlich dessen, was oft als „Zen-Funk“ tituliert wird und seinen Ursprung hat im Land, wo Präzisionsmechanik Grundlage ist für richtiges Timing: in der Schweiz.
„Ein gutes Kunstwerk will nichts!“ wäre eine Antwort auf obige Frage. Musik wie diese behutsam ausgesuchte Zusammenstellung von Live-Mitschnitten der Gruppe Ronin um den Pianisten und Komponisten Nik Bärtsch lebt und atmet aus sich selbst heraus.
Der Covertext des Bandleaders besagt, Ronin habe sich immer, von Beginn an als eine Live-Band verstanden, auch wenn die ausgeklügelten Studioalben mit ihren als Module bezeichneten Songs etwas anderes vermuten liessen. Beim Genuß dieses vitalen Albums gerät man zunehmend in einen Sog – man möchte diese Musik immer wieder hören, denn sie wirkt als ein Appetizer, der angenehm unangestrengt daherkommt.
Auch als eine ECM-Produktion ist dies auf wohltuende Weise völlig melancholiefreie Musik – in der dafür die Zen-Funken nur so sprühen. Yin und Yang heisst hier: das Gefühlvolle trifft zuweilen auf recht rabiate Krach- und Kraftexplosionen – alles bleibt aber im Rahmen einer disziplinierten und konzentrierten Vorgehensweise. Ronin sind tüftelnde Teamworker und der Reiz ihrer Stücke besteht im Zusammenspiel vielfältiger perkussiver Elemente.