Der Name der Formation DANS LES ARBRES ist ein Fingerzeig: Richtung Naturgeräusch. Man verschmäht den vertrauten Sound der gespielten Instrumente, erforscht die Klänge am Rande der Wahrscheinlichkeit, naturalisiert den Ton: Zwitschern, Rauschen, Luftbewegung. Zur Natur, zur nordischen Folklore zog es den Saxofonisten Jan Garbarek früh in den 70er Jahren, da wurde schon mal mit der Windharfe improvisiert, in seinem besten Jahrzehnt konnte Garbarek kaum irren, Meilensteine reihenweise, einer davon hiess „Dansere“. Zudem rundet diesen Mittelteil der nächsten Klanghorizonte ein Vokalensemble aus Estland ab, welches das Mittelalter eigenwillig erkundet. Anfang umd Ende bilden die wind- und wettergeschulten Soundtrackmeditationen von Christian Fennesz, fur einen Film, der auch Naturmeditation ist. Dem Kitsch und seliger Naturromantik widersteht der Österreicher sowieso. Zwei Songalben entführen tief in ländliche Folklore made in USA & England: DEAD WESTERN beweist, dass der Wilde Westen nicht wirklich tot ist, wenn ein Sänger wie Troy Mighty die Zeitlupe neu definiert und im Niemandsland Geister aufspürt. Sam Lee singt dieweil uralte Lieder ohne einen einzigen Gitarrenton. Kammerfolk. Geisterstunde. Sie sind willkommen. Klanghorizonte-Zeit am 13. August (Vogelgesang im Hintergrund: aus dem Soumdtrack MORE, von Pink Floyd)
2012 10 Aug.
Wo-bin-ich-Musik: von Windspielen, Klangwolken und Wassergeistern
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off