Manafonistas

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Archives: Juni 2012

If Lyrics

(Waters) 4:30

If I were a swan, I’d be gone.
If I were a train, I’d be late.
And if I were a good man,
I’d talk with you
More often than I do.

If I were to sleep, I could dream.
If I were afraid, I could hide.
If I go insane, please don’t put
Your wires in my brain.

If I were the moon, I’d be cool.
If I were a book, I would bend for you.
If I were a good man, I’d understand
The spaces between friends.

If I were alone, I would cry.
And if I were with you, I’d be home and dry.
And if I go insane,
And they lock me away,
Will you still let me join in the game?

If I were a swan, I’d be gone.
If I were a train, I’d be late again.
If I were a good man,
I’d talk with you
More often than I do.

 

„Blackwater“ by Kerstin Ekman. A teenage couple on a camping trip are found stabbed to death in their tent in the Swedish countryside. +Years later, the truth behind both their deaths and the denizens of Starhill, a commune, gradually unfolds in a series of spare, beautifully written scenes. Ekman’s exceptionally complex novel is the rare thriller that rewards rereading. (from a 2012 blog entry)

 

Hi,

A few years ago when I was on tour, Steven Reker, who was dancing and playing guitar in our show, passed a request along to me from a guy named Jherek Bischoff. Jherek wanted me to sing on a track he recorded – a request that is not so unusual – but when I listened to his track, something very unusual occurred – I was knocked out by Jherek’s music. This guy I’d never heard of somehow managed to record a whole orchestra. His arrangements and tunes were surprisingly atypical, but still catchy and accessible – so I said yes to Jherek’s request. I wrote lyrics to a melody Jherek outlined and I maintained the title (and subject) that he set in place – „Eyes.“

Later, I helped him get in touch with Caetano Veloso, whom he also wanted to collaborate with. Good luck with that I thought, but I passed the track on to Caetano. It languished there a bit until a wonderful young Brazilian singer, Tie, told Caetano he should do it – or so I was told. Jherek also produced an album for People Get Ready, Reker’s group, and now one for Amanda Palmer called Grand Theft Orchestra. I sat in with the group a couple of weekends ago at the Crossing Brooklyn Ferry festival that the Dressner brothers organized at BAM. Suddenly, he’s everywhere.

Jherek Bischoff – „Young & Lovely“

„Strange Overtones“ is a song recorded by David Byrne and Brian Eno, written by the duo with Leo Abrahams. It was released on August 4, 2008 by means of free download as the lead single from Byrne’s and Eno’s second collaborative studio album „Everything That Happens Will Happen Today“ (2008). „Strange Overtones“ is an uptempo electronic gospel song, and its lyrics explore the themes of humanity overcoming technology that are central to the album. (Wikipedia)

I wake up every morning | I hear your feet on the stairs | You’re in the next apartment | I hear you singing over there | This groove is out of fashion | These beats are 20 years old | I saw you lend a hand to | The ones out standing in the cold | Strange Overtones in the music you are playing | I’ll harmonize | It is strong and you are tough | But a heart is not enough | Put on your socks and mittens | It’s getting colder tonight | A snowball in my kitchen | I watched it melt before my eyes | Your song still needs a chorus | I know you’ll figure it out | The rising of the verses | A change of key will let you out | Strange overtones though they’re slightly out of fashion | I’ll harmonize | I see the music in your face | That your words cannot explain | Strange Overtones in the music you are playing | We’re not alone | It is strong and you are tough | But a heart is not enough …

2012 6 Juni

Samba do CéU

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Zu den Geheimnissen des Bienenstocks gehören die gespeicherten Musiktitel meines MP3-Players, der zu den nützlichen Erfindungen des digitalen Zeitalters zählt. Er ist kleiner als eine Streichholzschachtel, schöner als eine Coladose und bei seinem Anblick möchte man schwarzafrikanisch rufen: „My Baby does the Hanky Panky!“ 

Neben Dateien, die Musik von Rudresh Mahanthappa, Sergio Mendes, Shearwater und Wadada Leo Smith enthalten, ist auch eine ganz besondere Droge mit von der Partie. Das Debütalbum CéU der brasilianischen Sängerin CéU – vielmehr eine Folge daraus erwählter Songs – weckt afrikanische Instinkte und setzt die Hüften in Bewegung.

„Rainha“, eine Reminiszenz an Fela Kuti; „Mais Um Lamento“; das katholische „Ave Cruz“ ; „O Ronco Da Cuica“, selbst João Boscos Original noch übertreffend, und die „Samba Na Sola“ – das sind Lieder voller intimer Magie. CéU ist bislang gelungenste Werk der jungen Musikerin: uma mixtura de Samba, Soul, Hip Hop, Afro e Jazz também.

Gefühlvoll und modern arrangierte Kompositionen; homogene Song- und Soundtexturen – nichts klingt gewollt, sondern locker geworfen, geworden, gewachsen. Das bleibt natürlich alles unter uns, denn was gehn andere die Bienen an, die in unserem MP3-Stock summen. Doch sollte sister CéU dies lesen, würde es mich himmlisch freuen.

Ave Cruz!

 
 
 

 

Der Titel bezieht sich auf einen Stadtteil von New Orleans, in den sich die Musiker zurückgezogen hatten, um neue Inspirationen zu finden.

„Wenn alles um dich herum in Ordnung scheint, wenn dein Zuhause eine verlässliche Oase ist, wenn du mit Deinem besten Freund in einem tollen kleinen Studio in New Orleans stehst, wo es ständig unfassbar lecker nach Shrimp Creole, Jambalaya, Fried Frog Legs, Root Beer BBQ Pork Chops, Red Beans und Reis duftet, wenn Craig Schumacher neben Dir sitzt und die Musiker, mit denen du seit Jahren zusammen spielst sich die Klinke in die Hand geben, was soll da eigentlich noch schief gehen …? Wir haben in den letzten Jahren so viele merkwürdige Situationen hinter uns gebracht, all diese Sessions mit Victoria Williams, Iron & Wine, Willie Nelson, Roger McGuinn, Nancy Sinatra, Neko Case, all die Soundtracks an denen wir gearbeitet haben. Dagegen war das hier wie Urlaub …!“

Ich habe das Album jetzt zweimal am Stück gehört (für ein mögliches Interview mit Mr. Burns bzw. Mr. Covertino), und kann sagen, dass New Orleans wenig Spuren in der Musik hinterlassen hat. Es ist einfach „nur“ ein gutes Calexico-Album geworden. Und das ist einfach „nur“ eine gute Nachricht für die, die diese Band aus dem mexikanisch-kalifornischen Grenzgebiet mögen. Kann man auch gut neben „Tucson“ von Giant Giant Sand hören.

2012 5 Juni

Donald Ray Pollock: Das Handwerk des Teufels

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Meade, Ohio/Coal Creek, West Virginia. Mit zehn hungert und betet Arvin Russell gegen das Sterben seiner Mutter an. Mit achtzehn hat er vier Menschen erschossen. Dann haben ein Vergewaltiger, zwei Serienmörder, ein mörderischer Sheriff und ein Prediger- Paar seinen Weg gekreuzt. Wüstes, grandioses Romandebüt. (Quelle: KrimiZeitBestenliste Juni 2012)

Cormac McCarthy hätte diesen Roman geliebt. Die Farbe Schwarz (noir) als gängige Beschreibung für Literatur der dunkleren Art wirkt hier, bei diesem gnadenlosen Erzählwerk, ein wenig zu hell.

2012 4 Juni

Unsichtbare Ordnung

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„Nie war mein Schreibtisch je eine Kommandobrücke, eine Schaltzentrale, ein Befehlsstand, ein Regiepult. Keine Herrscherallüren beim Schreiben, kein Befehl und kein Gehorsam, aber die unordentliche Oberfläche einer verborgenen Ordnung der Dinge. Man müßte eine Ästhetik der Abwesenheit schreiben, um einer solch unsichtbaren Ordnung gerecht zu werden.“ (Dietmar Kamper: Mein Schreibtisch, das Schneefeld)

Seine Emails ordnen? Lohnt nicht. Besser man arrangiert sich mit dem Chaos und vertraut auf eine unsichtbare Ordnung. Auch die Festplatte muss nicht aufgeräumt sein, denn es gibt die Suchfunktion. War es Erich Kästner oder Heinrich Heine, der einmal sagte, was er nicht binnen 5 Minuten fände, das hätte er auch nicht mehr? Mit zunehmendem Alter ist das Gehirn sowieso nicht mehr bereit, den Dingen, die man als seinen Besitz erachtet, die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Kulte verlieren ihren Status – hauptsache man hat das Nötigste beihand. Wohl dem, der seinen Fetisch pflegt, auf dass er ihn halten möge (vice versa). Das Allerletzte, was man losließe, wären wohl die Leidenschaften. Im Keller kann ruhig alles liegen bleiben – und sei es eine Leiche. Wer sportlich fit ist, nach einer Rennradtour oder einem Langlauf etwa mit Serotonin verwöhnt wird, der macht daraufhin binnen 30 Minuten seinen Hausputz und die Steuererklärung gleich mit, denn er weiß: nicht alles ist Wille und Vorstellung – viel ist auch dem Hormonhaushalt geschuldet.

Gestern Nacht liefen die Klanghorizonte – fast – wie geplant. Die Pianosoloplatten von Bourne und Carrothers bildeten den Rahmen für die sechs Songs der CD MID AIR von Paul Buchanan, im Zentrum der Stunde John Surman und seine neue CD SALTASH BELLS. Alles Musik, die von einsamen Küstenlandschaften zumindest inspiriert wurde. Montauk, Devon, der Osten Schottlands, und der Lake Superior.

Dann aber blieb noch freie Zeit, und wer die Sendung hörte, vernahm eine selstsame geräuschhafte Musik: Donnergrollen? Gerölllawinen? Ambient noir? Dieses „Nachspiel“ stammte aus den ersten Minuten der in Kürze erscheinenden, mich tief beeindruckenden, CD von Thomas Köner, und entführte den Hörer ins russische Hinterland. Das Stück spiele ich in voller Länge aus, in den nächsten Klanghorizonten, in zwei Wochen.
Mehr dazu auf der Homepage von Touch Records, oder hier, an anderer Stelle, bei den Manafonistas.

“The title track was the beginning. People have asked me where the inspiration for the synthesizer loops on my albums comes from and I think I had an insight … My father used to be a dinghy sailor, and on we’d go out on a Wednesday evening on Saltash Passage – that’s the narrowest point between Devon and Cornwall – and from across the river there would be the sound of bell ringing practise at Saltash Church. As a kid, I loved the way the sound would echo across the water and all around the river valley. I would find myself inventing melodies as I listened to it. I’m pretty sure that’s where my fondness for the bell-like tonalities and repeating patterns of the synthesizer has its origin. So the composition ‘Saltash Bells’ recalls those evenings, with echoing bells, the river going by, gulls turning in the sky … It’s that kind of feeling. And it set a tone and direction for the album.“ (John Surman)

Wann hatte ich meine erste Begegnung mit der Musik von John Surman? Es war wohl sein frühes Soloalbum WESTERING HOME, nicht viel später sah ich ihn im Westfälischen Landesmuseum in Münster mit seinem furiosen Trio S.O.S (mit den großartigen Jazzveteranen Alan Skidmore und Mike Osborne). Schon sehr früh stieß er zur ECM-Familie, bestens erinnere ich mich an sein Album THE AMAZING ADVENTURES OF SIMON SIMON, mit Jack DeJohnette. Und dann stand er auf einmal mit dem Bassisten Barre Phillips auf einem weitläufigen Platz in Paris und improvisierte live, während die Kamera lief; der Regisseur Jacques Rivette ließ die Briten im Bild, schenkte ihnen die gleiche Aufmerksamkeit wie den handelnden Akteuren, die, typisch für den Altmeister der Nouvelle Vague, einigen Rätseln und Geheimnissen der französischen Metropole auf der Spur waren.

Später folgten etliche feine Alben, wobei seinen reinen Solowerken immer eine besondere Bedeutung zukam. Berühmt seine ROAD TO ST. IVES, die mich zu einer Cornwallreise inspirierte. Das ganze Album war nach Orten von Cornwall benannt, und einer dieser Plätze entpuppte sich als alter keltischer Steinhaufen: ringsherum war alles von den Bewohnern eines abbruchreifen Landhauses vollgemüllt, und in dieser tristen Szenerie konnte ich nur lauthals lachen, natürlich nicht über die Anwohner, sondern über dieses herrliche Durcheinander von Trash und Historie. Die haben das wohl missverstanden. Es war das einzige Mal in England, dass ich von einer Horde Betrunkener mit leeren Bierdosen beschmissen wurde, und statt tiefer Kontemplation das Weite suchen musste.


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