Manafonistas

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Ohne großes Tamtam sind jüngst zwei kleine weiße Kisten erschienen, die einige Klassiker der Jazzgeschichte enthalten, aus der ersten Hälfte der 70er Jahre, und aus dem Hause ECM. DANSERE enthält die Werke 2, 4 und 5, die Jan Garbarek für das Münchner Label produzierte, Aufnahmen, mit denen er zum Pionier eines neuen aufregenden, asketischen, lyrischen, grenzoffenen Tons avancierte. SART (kühl und ekstatisch zugleich, inspiriert vom Besuch mehrerer Miles Davis-Konzerte im New York des Jahres 1970), WITCHI-TAI-TO (die Ursession des sog. „Garbarek-Sounds“), und DANSERE (da kam die Folklore des Nordens hinzu, und der Down-Beat-Kritiker staunte nicht schlecht, vermisste aber, ein Opfer der eigenen Gewohnheiten, den guten und natürlich amerikanischen Swing). Die andere Kiste enthält neben einer raren Orchesteraufnahme, die Sammlerwert hat, sonst aber eher etwas bieder geraten ist, eine der besten Produktionen des Gitarristen Terje Rypdal, das Doppelalbum ODYSSEY in voller Länge – mit dabei die einst eine ganze Plattenseite füllende Komposition ROLLING STONE, die mit ihrem archaischen Duktus, wie John Kelman in dem ausführlichen Begleittext schildert, so etwas wie den heiligen Gral des Rypdal-Opus verkörperte, zumindest bei seinen Fans in Italien und Deutschland. Wunderbar das Zusammenspiel von Posaune und E-Gitarre in dieser aufregenden Fusion-Welt!

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1 Comment

  1. HenningS:

    Hm … bieder finde ich die „Unfinished Highballs“ in der Rypdal-Box nun gerade gar nicht. Sicher nicht stilbildend, aber selten so abwechslungsreichen, entspannten Jazzrock gehört. Für mich das Tüpfelchen auf dem i dieser Wiederveröffentlichung.


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