Gestern stöberte ich durch iTunes, auf der Suche nach Musik, die ich auf diversen Umzügen verloren habe, die ich zugleich sehr, sehr mochte, doch aus irgendwelchen Gründen in schwer erreichbaren Schubladen meines Langzeitgedächtnisses verkramt habe. Ich wurde fündig. Eine Aufnahme aus den späten 70er Jahren, mit einem meiner Lieblingscover und Lieblingstitel von ECM: Swimming With A Hole In My Body, von Bill Connors. Nur akustische Gitarren, und in ihrer Spannbreite zwischen impressionistischem Kammerjazz, Klassischen Schwingungen und mediterranem Flair entpuppt sich diese großartige Platte auch nach über 30 Jahren als Juwel. Bill Connors tat damals gut daran, Chick Coreas jüngst wiederbelebte Formation Return To Forever zügig zu verlassen, nachdem Corea den Fehler mancher Fusionisten beging und großspurig, pathetisch und penetrant wurde. Unter der siebten Galaxie ging nichts mehr. Corea hatte wohl zuviel Sci-Fi-Müll vom Gründer seiner elenden und menschenverachtenden Scientology-Sekte verinnerlicht. Connors fand rasch den Weg aus diesen klangkichen Entgleisungen heraus, in eine Gegenwelt voller zarter Augenblickserkundungen. Solche Musik an der Grenze zur Selbstauflösung spiegelt der Titel des Albums auf spezielle Weise.
2012 26 Juni
Buried Treasure: Swimming With A Hole In My Body
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off