Ein Pferdekrimi, fragte mich der Mann, der einst nächtelang in Finnegan’s Wake abtauchte und gerade eine Dürrenmatt-Biographie gelesen hat. Ja, aber anders als die Pferdekrimis von Dick Francis. Francis war Jockey, und dann der Autor sehr britischer Krimis, die rund um Rennbahnen spielten. Nebenbei ein feiner Stilist. Der Roman von Bernard Minier ist in einer weitaus düsteren Kulisse angesiedelt, in den verschneiten Pyrenäen, in einem alten Wasserkraftwerk und einer psychiatrischen Klinik für Psychopathen. Commandant Servaz ist verärgert, dass er wegen eines geköpften Pferdes ermitteln soll. Das ist natürlich erst der Anfang. SCHWARZER SCHMETTERLING ist ein düsteres Epos, das eine buchstäblich wahnsinnige Geschichte erzählt, viel zu doppelbödig, um sich in Schockeffekten zu verlieren. Die erste Musik, die man zu hören bekommt, stammt aus Mahlers 5. Symphonie.