I don’t remember how we got this far
All I know is I’m loving you
for all the right reasons
In my sky you’ll always be
my morning star (Jayhawks, Rainy Day Music)
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Er wusste schon seit Tagen, nicht erst, seit ihn unheimliche Schmerzen ins Krankenhaus transportiert hatten und in Kürze die zweite Vollnarkose mit ihrem traumlosen Schlaf lockte, um en passant zwei Nierensteine aus der Harnleiter zu lotsen, dass er von einer Zukunft mit Mörderwanderungen, Gebäude 9-Trips und arabischen Zelten in Bergisch-Gladbach träumte, dass er endlich klar war, und alles Zögern und die Dramen der halben Wege ein Ende hatten, dass er sein Gedicht Cappucino Love erstmals singen würde vor dem kleinsten wuschelköpfigem Publikum der Welt, und natürlich müsste er zuvor die alten Requisiten der Troubadoure bereit stellen (Pfeile, die durch die Zeit fliegen, ungeduldiges Papier, Pferde, die ruhig im Stall bleiben können), und vielmehr noch müsste er auf eine große Portion Glück hoffen (Erinnerungen an den Hyde Park und Domburger Nächte allein reichten da nicht aus) – und wie ungewiss der Ausgang auch sein würde, eine neu entdeckte Musik gab ihm die Kraft, nach der Entlassung aus der Urologie, unter winterlichem Himmel, diesem tiefsten Herzenwunsch zu folgen Blues Funeral, das jüngste Werk der Mark Lanegan Band, das er hier, mit klarem Kopf, und auch mal unter dem Einfluss schmerzlindernder Opium-Derivate, unter der Bettdecke zum Soundtrack der kommenden Wochen erkor.
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