The brains behind Diagrams is former Tunng frontman Sam Genders, who spent the last three years working in a primary school and extricating himself from an emotionally „dark place“. Fittingly, Black Light is a departure from Tunng’s folktronica: Genders has mostly jettisoned the folk, and retained the tronica, yielding an album similar in spirit to Hot Chip and Moloko. The sound is precision-tooled – all brittle beats and loping basslines – with Genders’s sweet, multi-layered vocals imparting the human touch. Human? If anything, he sounds all too fallible, sketching intimate scenes as if speaking to himself: „In the morning light I was baking up bread in the afterglow of a long night spent in your motorcade of intense red words.“ Cavity-wall insulation is provided by guitar, trombone and strings, giving the end result a warm, melodic sheen. Both accessible and experimental – check out the off-kilter jazz creation Appetite – this album is a real winter warmer. (Caroline Sullivan, The Guardian)
Oh, eine neue momentane Lieblingsplatte. Mit Bedauern nahm ich vor Jahren zur Kenntnis, dass Sam Genders, eine der zwei zentralen Figuren der sehr britischen Folk-Exzentriker von Tunng, die Gruppe verließ. Er war in einem dunklen Loch gelandet, deren Details nie an die Öffentlichkeit gelangten. Er kehrte in seinen gelernten Beruf zurück, und ganz behutsam näherte er sich wieder der Welt der Töne.
Das Wunderbare an diesem raffinierten Luftgebilde namens BLACK LIGHT hat Karoline in prägnante englische Worte gefasst. Das Absurde, das Verrückte, geht Ton in Ton mit einer sehr einladenden, pophimmelbewohnenden Leichtigkeit. Solches Leichtgewicht zu produzieren ist allemal eine Kunst, denn hinter der schwebend-pulsierenden Scheinnaivität werden gleich reihenweise Dämonen ausgetrieben.
So ist es ein Zaubertrick, wie Genders‘ zarter Gesang die Untertreibung schlechthin verkörpert. Fast schon körperloser Gesang, und der Anhänger schwarzer Soulstimmen wird sich fragen, ob dieser Mann das Wort „Teppich“ mit der gleichen Emphase singen mag wie das Wort „Liebe“. Man schnappt eine Zeile auf, und schwupps!, verwandelt sich die Stimme in Sound.
Die Wortbilder lösen sich in Luft auf. Auf solch sanften Wellen zu reiten, kann auch bei großen Klangartisten rasch Ermüdung produzieren, man denke an die leicht monotonen Sanftmütigkeiten von Sam Prekop, oder die stets etwas zuckrigen Arrangements des Beach Boys-Bewunderers Sean O’Hagan. Sam Genders‘ Kompositionskunst ist raffinierter. Das Flüchtige besitzt hier eine gefährliche Unscheinbarkeit.
Wie Alice im Wunderland bannt Sam Genders mit seinen DIAGRAMS manches Grauen mit spielerischem Witz, einem unendlichen, ja, liebevollen Gesangsstrom, der zwar immer über der Erde schwebt, aber aus dunklen Träumen stammt. Dabei ist das Feld weit genug; in einem Lied backt das singende Ich Brot und trinkt heißen Tee, in einem andern fordert er uns auf, mit ihm zum eisigen Berg zu fliegen, und mit den Löwen dort umherzukreisen … Und, glauben Sie mir, der Mann hat kein Drogenproblem.
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