Das Anlesen von Büchern ist eine Methode, Zeit zu sparen.Wer kennt nicht andere Zeitgenossen und sich selbst genug, um sich an kleine zähe Zeiträume zu erinnern, in denen man sich durch Bücher quälte, immer noch auf den zündenden Funken wartete, und am Schluss sich selbst bloss den Tag (oder eine Woche) geklaut hatte mit vermeintlichen literarischen Schwergewichten. Ich hatte nun wieder mal einige Bücher angesammelt, die mir via Buchdeckel verheissungsvolle Blicke zuwarfen. Ich unterzog sie dem Anlesetest, las lauter erste Kapitel, und fühlte mich an Italo Calvinos nur leicht angestaubten Klassiker „Wenn ein Reisender in einer Winternacht“ erinnert. Dort ging es nie über Buchanfänge hinaus, hier aber locken nun, nach der Vermüllung garantierter Langeweile (eine Buchempfehlung von Elke Heidenreich wurde auch gleich mit vermüllt), einige Pageturner, grossartige Genremixe, ein Politthriller, den sich George Clooney mal vornehmen sollte, ja, etliche rauschhafte Erlebnisse und Ich-schlag-mir-die-Nacht-um-die-Ohren-Bücher. Schauen Sie selbst, ob für Sie etwas dabei ist, ich werde höchstwahrscheinlich hingerissen sein:
Wolfgang Herrndorf: Sand
Hunter S. Thompson: Der Fluch des Lono
Ross Thomas: Der achte Zwerg
Ulrich Becher: Murmeljagd