Manafonistas

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In der Zeit, als der folgende Song entstand, hinterliess Curtis Mayfield einige Spuren in der Musik von „Lambchop“. Mayfield war ein Meister der Schwarzen Musik, der auch mit androgyner Fistelstimme exzellente Songs am Fliessband schrieb, und das klassische Stereotyp der vollmundigen schwarzen Stimme durchbrach. Wie man aus stimmlichen Limitierungen eine ganz besondere Stärke machen kann, muss heutzutage nicht mehr bewiesen werden. Kurt Wagner, der Lambchop-Leader, deckt mit seinem enorm variablen Murmelgesang eine grössere Gefühlspalette ab als so manche hochgezüchtete Oktavenspringerin. Der Mann aus Nashville bewegt sich seit langem – wenngleich er zu bescheiden ist, um solche Vergleiche auch nur flüchtig zu ziehen – in der ersten Riege der grandiosen „Crooner“ (Herzschmelzsänger) unseres Planeten. „Give me your love“ stammt aus dem Album „What Another Man Spills“ von 1998. Eher eine Fingerübung, etwas Lässiges, eine dezente Hommage.  Wenn Sie dabei tanzen, schwappt das Glas Merlot in Ihrer Hand über. Auch von seiner Stimme bekommt man hier wenig mit. Kurt macht den Curtis. Und dennoch: der Mann überlegt sich, welche Songs er covert, wenn er einen covert. Wunderbar auch seine Darbietung von Cohens „Chelsea Hotel“. Sie wollen bei Lambchop einsteigen? Dann ist dieser Song nicht der ideale zum Kennenlernen.  Hier meine Empfehlungen: IS A WOMAN, NIXON, DAMAGES, HOW I QUIT SMOKING. Es gibt nur gute Musik von Lambchop, und die genannten Werke sind die überragenden. Ende Februar kommt ein weiteres 5-Sterne-Album hinzu: Mr. M.

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