„The arcade lights are hanging down
The rain surrenders to the town
The world of men don’t mean a thing
When all they give you is a diamond ring …“
In einer britischen Musikzeitschrift gibt es eine Reihe, in der Musiker davon berichten, wie eine Platte über Nacht ihr Leben veränderte. Viele Platten sind mit der Jugendzeit verbunden, in der sich ohnehin reihenweise Türen öffnen. Diese alten, tollen Platten (Songs) sind also ein Stück Erinnerung geworden, man hört sie gerne wieder, aber sie spiegeln in der Regel etwas Zurückliegendes, werden mit einer Patina belegt (golden brown), und Teil einer gewissen Erinnerungsseligkeit.
Die spannende Frage ist, ob solche Alben, persönliche „milestones“ (und SPRING HILL FAIR von den Go-Betweens war so einer für mich), auch viel später noch ein Feuer legen, eine Verengung sprengen können? Kann man mit der richtigen, aus ihrem Erinnerungsgefängnis frei gesperrten Musik aus der Haut rauskommen, die man bequemerweise zur eigenen erklärt hat? Nichts Schlimmeres, als der Sachverwalter der eigenen musikalischen Vorlieben zu werden!
Es geht auch anders (you don´t say a fucking word, until you have a word to say): du kriechst (an einem besonders dunklen Tag) buchstäblich – old true love never dies – in einen dieser vermeintlich abgehandelten Songs hinein, mit jeder Faser deines Körpers – man nennt das auch „deep listening“ – und du hältst dich dann (wenn es schlimm kommt, und es kommt erstmal schlimm) an den Tönen fest, an Zeilen und Bildern und Melodien und Melodiefetzen, du krallst dich da wirklich fest, wenn es sein muss, während dein Leben (bzw. was du dafür hältst) mal so ganz ungepflegt und beiläufig auseinander fliegt. Und dann siehst du – bingo – weiter.
Bachelor Kisses acoustic – The Go-Betweens (YouTube-Clip)
The Go-Betweens: „Bachelor Kisses“ (YouTube-Clip)