Da der Besuch der Austellung „Daniel Richter – 10001 Nacht“, die am 6. November in der Kestnergesellschaft Hannover zu Ende ging, noch nachwirkt, hier mein kurzes Resümee: Bilder wie die dort gezeigten suchen sich ihr Publikum und sie brauchen es – ähnlich wie Performance, Bühnenstück und Musikkonzerte dies tun.
Die Mona Lisa konnte man sich noch in permanentem, stillem Zwiegespräch mit ihrem Schöpfer da Vinci vorstellen – doch diese großformatigen, explosiven Farbekstasen wirken nur auf großer Bühne und im Zusammenspiel. Es sind aufeinander bezogene, im narrativen Kontext stehende Sound-Emanationen – die Nähe zur Musik wird deutlich, auch wenn der Künstler selbst dem widersprechen würde.
Diese expressive Malerei ist auch eine Wiederspiegelung und Explikation von Traumwelten und des Unterbewußten. (DR sprach im Podiumsgespräch vom „freudianischen Fluxus“) Vielleicht ist der Reiz dieser Art Kunst auch, dass sie uns an unsere eigentliche Heimat erinnert: als ewig Traumgeborene nie ganz von dieser Welt zu sein – uns dafür aber stets neu erfinden zu können und zu dürfen.