Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2011 21 Sep

Mit John Surman auf der Strasse nach St. Ives

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

 1. Polperro
 2. Tintagel
 3. Trethevy Quoit
 4. Rame Head
 5. Mevagissey
 6. Lostwithiel
 7. Perranporth
 8. Bodmin Moor
 9. Kelly Bray
10. Piperspool  
11. Marazion
12. Bedruthan Steps

Etliche dieser Orte werden Sie heutzutage mittels Navi leicht ansteuern können. Damals, auf einer Reise nach Cornwall, brauchte man noch Landkarten. Ich hatte, in einer Besprechung von ROAD TO ST. IVES, in der „Jazzthetik“,dem Fremdenverkehrsverein von Cornwall den Tipp gegegeben, mit diesem exzellenten Soloalbum von John Surman (ECM Records) Werbung zu betreiben. Tatsächlich machen die Namen neugierig, alles Orte der Grafschaft, die in unzähligen historischen Roman auftauchen, Geschichten von Tod, Wahnsinn, Hexerei; Mythen, die in unseren Hinterköpfen rumschwirren, von König Artus bis zu den Nebeln von Avalon. Es war Sommer, als John Surmans Platte der Soundtrack unserer Reise wurde. Wir scliefen in dem Haus, in dem Daphne de Mauriers Schreibzimmer unversehrt erhalten war: da hatte sie diesen berühmten Piratenroman geschrieben, den Hitchcock später verfilmte. Wir gingen durch Tintagel, ich erinnere mich an den das Backsteinpflaster, die Ruhe am Meer, einen Fish ’n’Chips-Laden, aus dem Scarborough Fair von Simon & Garfunkel ertönte. Wir wanderten lange Tage den Coastal Path entlang, von Klippe zu Klippe. Wir brachen auf zu Trethevy Quoit, oder war es Bedruthian Steps? Die Sonne stach vom Himmel, schließlich kamen wir dort an. Ein oller Steinhaufen, dem man nur mit viel Phantasie etwas Pittoreskes abgewinnen konnte. Ein Hund schlug an der Kette, neben dem keltischen „Power Spot“ hingen weiße Bettlaken im müden Wind. Der Ort hatte allen Zauber eingebüßt. Eine Ruine ohne Strahlkraft. Das entsprechende Stück von John Surman ist,  in meiner Erinnerung, sehr kurz, ein wilder Furor mehrerer übereinander geschichteter Saxofone. Ich habe John Surman später einmal gefragt, wie er auf die Namen seiner Kompositionen gekommen sei. ich kann mich nicht genau erinnern, was er sagte, aber ich glaube, er hatte einfach Namen genommen, deren Klang ihm gefiel.   

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