Manchmal mag ich es, die Welt eines andern zu verfolgen, z. B. anhand einer Fotoserie. Diese Orte, an denen ich nie weilte, sind diesem Fremden gewiss ans Herz gewachsen. Mindestens für den Moment, in dem er sie ablichtete. Man muss auch nicht immer bei Sonnenuntergängen und Regenbögen an Kitsch denken. Diese unspektakuläre Bilderreihe hat mir besonders gefallen (das Liebespaar darin hat sich sehr dezent porträtiert) – und da der Fotomacher dazu Bill Callahans „Riding for the Feeling“ laufen lässt, gehen mir die Bilder noch viel näher. Denn hier nimmt man gleichsam auch Abschied, von Orten, an denen man nie war, an denen man kaum je sein wird.
“Es ist nie einfach, Goodbye zu sagen zu den Gesichtern / So selten sehen wir einander / so nah und so long / Ich fragte den Raum: habe ich genug gesagt / Niemand antwortete wirklich / Sie sagten nur: geh nicht, geh nicht / All dieses Fortgehen hört niemals auf / ich hoffte auf eine weitere Frage / oder auf jemanden, der sagt: wer denkst, wer du bist? / Sodass ich es ihnen sagen könnte / Mit der Intensität, mit der sich ein Tropfen gesetzmässig verflüchtigt, ist, insgesamt, Fortgehen leicht, wenn du einen Ort hast, an dem du verweilen kannst. / Vor dem stummgestellten Fernseher / höre ich, auf dem Hotelbett alte Kassetten / meine, meine, meine Apokalypse / Mir wurde klar, wie wenig ich gesagt hatte über Wellen oder Räder / oder darüber zur reiten für das Gefühl / Reiten für das Gefühl ist die schnellste Art, die Küste zu erreichen / Was, wenn ich dort, am Ende gestanden hätte und wieder und wieder gesagt hätte / Reiten für das Gefühl / Reiten für das Gefühl / Reiten für das Gefühl / wäre das ein angemessenes Goodbye gewesen?“